Eine Ikone wird 25

Wissen Sie noch, wo Sie am 14. Dezember 1996 waren?

Viele Valser wissen es. An jenem Tag vor genau 25 Jahren wurde das Wahrzeichen von Vals festlich eröffnet und strahlt seither weit über die Dorf- und Landesgrenze hinaus. Ein Bauwerk, das die Menschen auch nach 25 Jahren noch immer derart bewegt? Damals unverstellbar. Vals ohne unsere Therme von Peter Zumthor? Heute wohl unvorstellbar. Wir freuen uns auf die nächsten 25 Jahre und haben der Ikone der Bäder einen kurzen Film gewidmet – folgen Sie dem Wasser ins Bad der Natur. 

Willkommen im schönsten Rückzugsort der Alpen!

 

Katrin Rüfenacht, General Manager 7132 AG

 

Dienstag, 14Dezember 2021 / Quelle: 7132 AG

Was man vom neuen «Koch des Jahres» lernen kann

Mitja Birlo, Küchenchef im Valser Hotel 7132, verbindet bodenständige Zutaten mit Luxuskost. Selber geht er aber auch mal zu McDonalds essen.

 

In Vals verankert, aber die Delikatessen der Welt auch im Blick: Küchenchef Mitja Birlo.
In Vals verankert, aber die Delikatessen der Welt auch im Blick: Küchenchef Mitja Birlo.

Der 35-jährige Mitja Birlo ist «Koch des Jahres 2022». Er steht am Herd des Gourmetrestaurants Silver im Hotel 7132 in Vals. «Für mich ist das ein Ritterschlag», kommentiert er die prestigeträchtige Auszeichnung, die der Gastroguide jährlich vergibt. Bereits seit zwei Jahren ist Birlo im gelben Büchlein mit 18 Punkten gelistet, der zweithöchsten Punktebewertung.

 

Die Aufmerksamkeit, die mit dem Titel einhergehe, werde helfen, dass er auch künftig ein volles Restaurant habe, sagt der Küchenchef weiter. Das könne man gut gebrauchen in einem Bündner Bergtal, wohin sich die Gäste nicht zufällig hinverirren. Nicht umsonst ist im «Gault Millau» übers Silver zu lesen: «Für ein herausragendes Essen fahren wir gern ans Ende der Welt.»

 

Wöchentlich im Wald unterwegs

Angesichts der geografischen Lage ist es wenig erstaunlich, dass Mitja Birlos Gerichte sich in erster Linie an Produkten orientieren, die für die Bergregion typisch sind: Mit seinem Team ist er einmal wöchentlich in den nahen Wäldern unterwegs, um Beeren und Kräuter zu sammeln. In gefühlt sieben von neun Gängen des Menüs spielen Milchprodukte der Molkerei Vals eine wesentliche Rolle. Auch Lammfleisch und Enten – so selten das Fleisch bei seinen Zubereitungen eine grosse Rolle spielt – bezieht er bei Bauern, die in Gehdistanz angesiedelt sind. Sogar ein marmorner Becher mit Mineralwasser von einer der fünf regionalen Quellen wird den Gästen im Laufe des Abends serviert.

 

Einmal die Woche ist Mitja Birlo in den nahen Wäldern unterwegs und sammelt zum Beispiel Heidelbeeren.
Einmal die Woche ist Mitja Birlo in den nahen Wäldern unterwegs und sammelt zum Beispiel Heidelbeeren.

Ein typisches Gericht Birlos? Erwähnenswert ist zurzeit eine Vorspeise, die sich um Knollensellerie dreht. Sie hat durchaus das Zeug zum Signature Dish: Die ganze ungeschälte Knolle kommt für zweieinhalb Stunden mit Backpapier ummantelt in den 180 Grad heissen Ofen. Am Tisch vor dem Gast wird das weich gegarte Gemüse halbiert und mit einem Löffel eine Nocke herausgestochen. Diese wird zugedeckt mit einer extrem reduzierten und deshalb dunkelbraunen «Sellerie-Mousse», die im Wesentlichen aus den Sellerieresten der Vortage besteht – man will ja keinen Foodwaste.

 

Angegossen wird der Gemüsegang mit einem dunkelroten Fond aus Randensaft, Hühnerbouillon und Pfefferöl. Dekoriert wird das Ganze mit gezupften Kräutern, die in einem kühlschrankgrossen Gewächshaus in der Küche des Silver gezogen werden. Dieser aromatisch hochintensive Gang vermittelt, trotz all der Detailarbeit, ein Gefühl von Heimkommen. Unweigerlich trifft man auf erdig-warme Aromen, die man einer Grossmutter-Küche zurechnen könnte. Effekthascherische Elemente wie Säurekicks oder allzu scharfe Zutaten trifft man bei Birlo kaum.

 

Berufskollegen beim grossen gelben M

Wegen der Bouillon ist das beschriebene Gericht nicht hundertprozentig vegetarisch – was Mitja Birlos Kochphilosophie versinnbildlicht. Alles Dogmatische scheint dem gebürtigen Deutschen fremd zu sein. So gibt er gern zu, dass er zu Hause auch mal eine Tiefkühlpizza aufreisst, wenn es schnell gehen muss. «Obwohl ich mich nicht erinnern kann, wann das zum letzten Mal geschah.»

 

Und noch so ein Geständnis von ihm folgt sogleich: Bei Gelegenheit kehrt er auch mal auf einen Hamburger beim grossen gelben M ein. «Und ich habe dort auch schon hoch dotierte Kollegen von mir angetroffen. Natürlich verrate ich nicht, um wen es sich gehandelt hat.»

 

 

«Wir wären blöd, wenn wir die Butter und die Heidelbeeren aus der Gegend nicht verwenden würden, so gut wie sie sind.»

Mitja Birlo, «Koch des Jahres 2022»

 

 

Bloss braucht jetzt niemand zu denken, dass Mitja Birlo zur Kategorie der Fleischtiger gehört. «Daheim verwende ich höchstens mal etwas Speck für ein Pastagericht.» Komme hinzu, dass er in seiner Jugend jahrelang vegetarisch lebte: «Nachdem ein Schweinetransporter bei uns vorbeigefahren war, löcherte ich meine Mutter mit Fragen und zog daraus meine Konsequenzen.»

 

12-jährig sei damals er gewesen, vier Jahre lang habe er gänzlich auf Fleisch und Fisch verzichtet. Erst in der Lehre habe dies wieder geändert: «Denn als angehender Koch musste ich ja probieren, was ich anderen auftischte.» In seinem Wanderjahren arbeitete er bei Nuno Mendes in London, aber auch im Schwarzwald in der Traube Tonbach (wo er gleichzeitig mit Stefan Heilemann war, dem letztjährigen «Koch des Jahres»). Nach Vals geholt wurde Birlo schliesslich als rechte Hand vom vormaligen Küchenchef Sven Wassmer, gemeinsam brachten die beiden das Hotel 7132 auf die kulinarische Landkarte.

 

«Natürlich wären wir blöd», sagt Birlo, «wenn wir die Butter und die Heidelbeeren aus der Gegend nicht verwenden würden, so gut wie sie sind.» Aber der Hype um regionale Produkte, angestossen vom dänischen Kultlokal Noma, wo Birlo schon mehrfach zu Gast war, sei seiner Meinung bereits ein wenig abgedroschen.

 

Und deshalb kommen bei einem Abendessen im Silver durchaus auch weit gereiste Zutaten auf den Tisch, etwa eine Gelbschwanzmakrele aus Dänemark. «Auch wenn diese Produkte einige Kilometer auf dem Buckel haben, ist dies für mich kein Grund, auf die zweitbesten Zutaten zurückzugreifen.»

 

Mitja Birlo kombiniert solche Delikatessen wie Trüffel aus Alba oder Kaviar aus Frankreich mit allem, was die Gegend hergibt. Während des gut dreistündigen Abendessens für 275 Franken (ohne Getränke) begegnet man derzeit aber in erster Linie vielen saisonalen Zutaten, also Marroni, Kürbis, Kartoffeln, Rüebli, Federkohl, Topinambur ... Und es ist schwer zu sagen, wer am Ende auf dem jeweiligen Teller der wahre Star ist – das Gemüse vom Bauern oder die Luxuskost.

 

Psychedelisch anmutender Hauptgang mit Iberico-Schwein und Federkohl.
Psychedelisch anmutender Hauptgang mit Iberico-Schwein und Federkohl.

So macht beispielsweise erst ein knuspriges Federkohlpulver ein durchwachsenes, auf dem Feuer gebratenes Nackenkern-Stück («Presa») vom spanischen Iberico-Schwein zum himmlischen Genuss. Und die weiteren Beilagen wie ein Rüebli-Pilz-Mousse und Federkohlpüree. Übrigens sieht dieser Teller in kräftigem Grün, Orange und dem zarten Rosa des Fleisches ganz schön psychedelisch aus.

 

Jedenfalls ist es eines der Gerichte, die in den kommenden Monaten dafür sorgen dürften, dass so manche Feinschmeckerin, so mancher Gourmet sich überwindet, den langen Weg nach Vals auf sich zunehmen. Und dort dann erstaunt in die Geschmackswelt von Mitja Birlo eintaucht.

 

Friandises: Schokoeier, die mit flüssigem Wachteleier-Likör gefüllt sind.
Friandises: Schokoeier, die mit flüssigem Wachteleier-Likör gefüllt sind.

Dienstag, 30November 2021 / Quelle: tagesanzeiger.ch

 

 

 

 

 

Mitja Birlo aus Vals ist «Koch des Jahres»

Mitja Birlo, der Küchenchef des «7132 Hotel» im bündnerischen Vals, ist «Koch des Jahres 2022». Der Gastroführer Gault Millau hat ihn mit 18 von 20 möglichen Punkten ausgezeichnet.

 

Mitja Birlo ist der Gault-Millau-Koch des Jahres 2022.
Mitja Birlo ist der Gault-Millau-Koch des Jahres 2022.

Die alljährlichen Bewertungen der Spitzenköche im Guide Gault Millau bringen der Schweiz eine Überraschung: Zum «Koch des Jahres 2022» hat der Gastroführer am Montag Mitja Birlo, den bisher in der Öffentlichkeit eher wenig bekannten Küchenchef des Restaurants «7132 Silver» im bündnerischen Vals gekürt. Der 36-jährige Berliner ist mit 18 von 20 möglichen Punkten ausgezeichnet worden. Feiern kann damit auch sein Chef – der umstrittene Hotelbesitzer und Unternehmer Remo Stoffel.

 

Für die Experten des Gault Millau kommt der Aufstieg allerdings doch nicht ganz unerwartet. Denn Birlo habe zuvor unter anderem in der Schwarzwälder Talentschmiede «Traube Tonbach» und in London bei Nuno Mendes gearbeitet. Nun habe er zusammen mit seinem früheren Chef Sven Wassmer, der heute im «Grand Resort Bad Ragaz» tätig ist, das Restaurant «7132 Silver» auf den Radar der Schweizer Gourmets geführt, heisst es in der Mitteilung weiter.

 

Der neue Koch des Jahres lasse sich vom Valser Ökosystem inspirieren und ziehe mit seiner Brigade regelmässig zum Sammeln durch die Wälder, schreibt der Gastroführer. Für seine komplexe, arbeitsintensive Küche lasse er sich nicht einschränken, heisst es weiter. Was in der Region fehle, kaufe er ein – auf der ganzen Welt.

 

Fünf Aufsteiger

Der am Montag veröffentlichte Restaurantführer zeichnet zudem gleich fünf «Aufsteiger des Jahres» aus. Jeroen Achtien im Restaurant «Sens» im «Vitznauerhof» am Vierwaldstättersee hat neu 18 Punkte. Franck Pelux vom «Lausanne Palace» und Dietmar Sawyere im «The Chedi» steigen neu in die 17-Punkte-Liga auf. Erstmals 16 Punkte haben Diego Della Schiava vom «The View» in Lugano und Oscar de Matos von der Luzerner Quartierbeiz «Maihöfli».

 

Als «Entdeckungen des Jahres» bewertet wurden: Niklas Oberhofer (Flims GR, 16 Punkte), Christian Aeby (Biel, 15), Federico Palladino (Castel San Pietro TI, 15), Jacques Allisson (Lausanne, 15) sowie Christophe Genetti und Maël Gross (Champex-Lac VS, 15).

 

Sieben kochen in der Meisterklasse

Wenig Veränderungen gab es in der Meisterklasse mit 19 Punkten. Die sieben «Mitglieder» dieses Klubs sind: In der Deutschschweiz Andreas Caminada (Fürstenau GR), Tanja Grandits (Basel), Peter Knogl (Basel) und Heiko Nieder (Zürich). In der Romandie Franck Giovannini (Crissier VD), Philippe Chevrier (Satigny GE), Bernard und Guy Ravet (Vufflens-le-Château VD).

 

Didier de Courten aus Siders, der sich nach Jahren an der Spitze vom Fine Dining verabschiedet hat und sich ganz auf seine Brasserie konzentriert, ist bereits wieder auf dem Weg nach oben: 17 Punkte für sein «Atelier Gourmand» bedeuten das höchste Brasserie-Rating im ganzen Land, wie Gault Millau schreibt.

 

Zürich ist Gourmet-City Nummer 1

Schliesslich meldet Gault Millau, dass sich Zürich endgültig als Gourmet-City Nummer 1 durchgesetzt habe. Das Qualitätsniveau in den Restaurants, Beizen, Bars und Cafés sei hier auf internationalem Spitzenniveau. An der Spitze hat sich indessen wenig verändert. Als beste Restaurants im Kanton werden genannt: «The Restaurant» Dolder Zürich (Heiko Nieder), «Widder» Zürich (Stefan Heilemann), «Pavillon» Baur au Lac Zürich (Laurent Eperon), «Rico’s» Küsnacht (Rico Zandonella), «EquiTable» Zürich (Fabian Fuchs) und «La Rôtisserie» Storchen Zürich (Stefan Jäckel). Jäckel zählt in Zürich mit 17 Punkten zu den Aufsteigern.

 

Der Gastroführer 2022 enthält 860 Restaurant-Adressen, darunter 91 neue. Das ist ein Rekordwert – trotz der Corona-Krise

 

 

Dienstag, 30November 2021 / Quelle: NZZ.ch

 

 

 

 

 

Vals unterstützt die Dorfvereine bei ihren Veranstaltungen

Die Gemeinde Vals möchte lokale Vereine dazu animieren, wieder vermehrt Anlässe zu veranstalten. Dazu wird 2022 das «Zentrum Glüs-Eröffnungsjahr» eingeläutet.

 

Wie die Gemeinde Vals informiert, hat der Rat beschlossen bis zum nächsten Herbst 2022 das «Zentrum Glüs-Eröffnungsjahr» einzuläuten, damit auch inskünftig das Vereinsleben und die damit verbundenen Anlässe erfolgreich weiterbestehen können. Dabei sollen primär die lokalen Vereine animiert werden, wieder vermehrt Anlässe – egal ob sportlicher, musikalischer oder kultureller Natur – zu veranstalten und sie dürfen dabei auf die Unterstützung der Gemeinde zählen.

 

Vals möchte wegen der Pandemie wieder neue Anlässe ermöglichen

 

Entsprechende Gesuche um Defizitgarantien oder Leistungen ähnlicher Art sind im Vorfeld schriftlich an den Gemeinderat direkt oder via der Gemeindeverwaltung an den Rat zu richten. Während des gesamten Eröffnungsjahres werden für Publikumsanlässe keine Gebühren verlangt.

 

Es gelten nach wie vor die aktuellen Bestimmungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Das Angebot dient dazu, wegen der Corona-Pandemie in den letzten beiden Jahren ausgefallene Anlässe wieder durchzuführen und auch neue Anlässe zu ermöglichen.

 

 

Samstag, 30Oktober 2021 / Quelle: Nau.ch

 

 

 

 

 

Eine Herberge für Ästheten: die privaten Appartements der «Brücke 49» in Vals

Die «Brücke 49» in Vals zählt zu den schönsten Bed & Breakfast der Schweiz. Drei Ferienwohnungen laden neu im Nachbarhaus zum ganz privaten Rückzug ein.

 

 

Über den «Breakfast Club» der «Brücke 49» geht eigentlich nichts. Einen Ort zu kreieren, wo der Tag bei guten Gesprächen am grossen «Zmorgetisch» eingeläutet wird, das war der Traum der Macher dieses Bed-&-Breakfast-Juwels in Vals. Nach eigener Erfahrung ist dies über die letzten sieben Jahre mehr als gelungen. Freunde, Alleinreisende, Paare und Familien finden hier in den bereitgestellten grau gefilzten Birkenstocks zum morgendlichen Schlemmen zusammen. Alle hier einkehrenden Gäste verbindet eine Liebe für die Schönheit im Leben, und es ist, als könne zu frisch gebackenen Brötchen, Bircher Müesli und Ingwershot jedes Thema auf den Tisch kommen, das sich Raum verschaffen will.

 

Die Herberge verschafft mehr Raum für Privatsphäre

Nun gibt es Zeiten im Leben, in denen Menschenfreundin und Menschenfreund nicht offen sind für einen Austausch. In denen der Gedanke an neue Begegnungen mehr Anstrengung als Erholung verspricht und man womöglich intensiver Zeit mit den Liebsten verbringen möchte. Für solche Momente hat das Team der «Brücke 49» die «Herberge» geschaffen.

 

In einer von drei Ferienwohnungen checkt man im Nachbarhaus der Brücke für den ganz privaten Rückzug ein. Hier residiert man wie im Stammhaus in skandinavisch inspirierten Wohnwelten, wo sich das Auge während des Aufenthalts in beruhigter Schönheit ausruhen darf. Möbelklassiker wie Thonet-Bugholzstühle und Arne Jacobsen Drehstühle fügen sich genau so harmonisch in den sanierten Holzbau mit geölten Dielen und lackierten Holzwänden ein wie die moderne Küche des dänischen Herstellers Vipp.

 

Auch in den Details erkennt man die Signatur der «Brücke 49» wieder. So schlurft man auch hier in grau gefilzten Birkenstocks über knarzende Dielen. Wie nebenan ist das Wohnzimmerregal mit Design- und Kunstbänden bestückt, die zum Schmökern einladen, während vor der Tür der junge Rhein vor der stillen Zeugenschaft der Valser Berge durch das Dorf rauscht. Und auch hier geniesst man den Vorzug des «Brücke 49»- Frühstücks. Der Kühlschrank ist gefüllt mit allem, wonach das Herz begehrt, und jeden Morgen wird frisches Brot an die Wohnungstür geliefert.

 

Ein bisschen verschieben sich die Glücksparameter aber doch von Tür zu Tür. Während im Bed & Breakfast ein Geschenk darin liegt, auch erst kurz vor halb elf zum Zmorge erscheinen zu dürfen, richtet sich das Zeitfenster für das Zmorge in der Herberge uneingeschränkt nach dem individuellen Wunsch. Während man sich im Haupthaus zur eigenen Freude schön angezogen zu Tisch begibt, lockt in der Herberge die Freiheit, in Boxershorts Kaffee zu kochen, nachdem man ungeniert nackt zwischen Schlafzimmer und dem eigenen Bad (im Bed & Breakfast teilen sich je zwei Parteien ein Bad) umhergesprungen ist. Und während einen im Bed & Breakfast die Tischgespräche reicher machen, ist es hier die exklusive Begegnung mit sich selbst und seinen Mitreisenden.

 

 

Freitag, 22Oktober 2021 / Quelle: NZZ Bellevue

 

 

 

 

 

Fels bei Vals muss zur Sicherheit gesprengt werden

Nur wenige Kilometer vor Vals drohen 400 Kubikmeter Fels abzustürzen. Das kantonale Tiefbauamt ordnete deshalb eine Sicherheitssprengung an. Am nächsten Dienstag muss die Valserstrasse deshalb für alle Verkehrsteilnehmer und Fussgänger gesperrt werden.

 

Diese Felsmassen ob der Valserstrasse sind instabil und müssen zur Sicherheit gesprengt werden.
Diese Felsmassen ob der Valserstrasse sind instabil und müssen zur Sicherheit gesprengt werden.

 

Rund 150 Meter oberhalb der Galerien Steintöbeli an der Valserstrasse stellten Geologen im vergangenen Sommer riesige Mengen instabile Felsmassen fest. Die Abklärung ergaben weiter, dass davon auszugehen sei, dass der Fels teilweise oder ganz abstürze, schrieb der Kanton Graubünden am Donnerstag in einer Mitteilung.

 

Weiter setzte das Tiefbauamt die letzten Jahre mehrere Kunstbauten und Galerien entlang der Valserstrasse instand. Nun wären die Galerien Steintöbeli 1 und 2 dran. Da durch den drohenden Felssturz die Arbeiten gefährdet seien, sehe sich das Tiefbauamt gezwungen, die instabilen Felsmassen zu sprengen.

 

Die Sprengung ist am nächsten Dienstag vorgesehen. Die Valserstrasse bleibt dann von 9.40 Uhr bis 17.00 Uhr komplett gesperrt. Erlauben es die schwierige Topographie und schlechtes Wetter nicht, die Sprengung komplett durchzuführen, plant das Tiefbauamt am Donnerstag 14. Oktober und Dienstag 19. Oktober das Projekt weiterzuführen.

 

 

Donnerstag, 7Oktober 2021 / Quelle: sda

 

 

 

 

 

Viele Weggen retten den Valser Käse

Die Zukunft der Biosennerei in Vals ist gesichert. Möglich machen es 700’000 Franken vom Grossverteiler Coop – unter anderem aus der 1.-August-Aktion.

 

Rund 600’000 Liter Milch pro Jahr verarbeitet die Sennerei in Vals. Produziert wird sie von Bauernbetrieben in der Region, welche nach den Knospe-Richtlinien von Bio Suisse arbeiten. In der Sennerei wird aus der Milch unter anderem Bio-Bündner-Bergkäse produziert, den auch der Grossverteiler Coop in seinem Sortiment führt. Die Sennerei ist eine wichtige Voraussetzung, damit in Vals und im Tal weiterhin Milchwirtschaft betrieben werden kann.

 

Allerdings sind die Produktionsanlagen in der Sennerei Vals in die Jahre gekommen. Sie müssen erneuert werden, und der Betrieb benötigt einen Käsekeller für die Lagerung vor Ort. Beide Investitionen kann die Sennereigenossenschaft nicht aus eigenen Kräften stemmen. Jetzt ist der Grossverteiler Coop eingesprungen. Joos Sutter, Verwaltungsratspräsident der Coop-Patenschaft für Berggebiete, und Philipp Wyss, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Grossverteilers, haben den Verantwortlichen der Genossenschaft am Freitag einen Scheck über 700’000 Franken übergeben. Mit der Spende stelle Coop «die Zukunft der Biosennerei in Vals sicher», wird Sutter in einer Mitteilung zitiert.

Weggen, Weggli Cervelats

 

Die Mittel für die Unterstützung der Biosennerei Vals stammen unter anderem aus der 1.-August-Weggen-Aktion von Coop. Ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf von Weggen, Weggli und Cervelats rund um den Schweizer Nationalfeiertag fliesst seit rund 20 Jahren jeweils an die Coop-Patenschaft für Berggebiete. Im laufenden Jahr sind so 280’000 Franken zusammengekommen, welche die Patenschaft für Berggebiete auf die jetzt an die Sennerei übergebenen 700’000 Franken erhöht hat. Das Hilfswerk selber besteht seit bald 80 Jahren und setzt sich für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen der Bergbevölkerung ein.

 

Seit dem Start der 1.-August-Weggen-Aktion vor rund zwei Jahrzehnten haben Coop und die Coop-Patenschaft für die Berggebiete laut einer Mitteilung rund 6,5 Millionen Franken in verschiedene Projekte investiert. Mit der Bio-Bergkäserei in Müstair hat bereits in der Vergangenheit eine Institution in Graubünden von dieser Unterstützung profitiert. Weiter wurden laut der Mitteilung unter anderem die Erneuerung des Wohnhauses und der Stallungen auf der Alpe Frid im Oberwallis und die Sanierung der Alp Kohlschlag in Mels finanziell unterstützt.

 

 

Samstag5September 2021 / Quelle: Südostschweiz

 

 

 

 

 

Multifunktionales Attraktivitätsplus für das Heimatdorf des Financiers

Mehrzweckhalle, Arztpraxis, Physiotherapie-, Fitness-, Büro- und Sitzungsräume: Das mit finanzieller Beteiligung von Remo Stoffel gebaute neue Zentrum Glüs soll das Leben in Vals einfacher machen.

 

Für Sport und Anlässe: Herzstück des Zentrums Glüs ist die Mehrzweckhalle, in der bei Events bis zu 555 Personen Platz finden.

 

Einst war es ein Politikum mit Sprengkraft, doch diese Zeiten scheinen vorbei. Am Samstag ist es mit einem friedlichen kleinen Fest und einem Tag der offenen Tür offiziell eingeweiht worden: das Zentrum Glüs neben der bestehenden Schulanlage von Vals. Der 14,5 Millionen Franken teure Neubau beherbergt die im Dorf seit Jahrzehnten diskutierte und erhoffte Mehrzweckhalle; sie kann bei Anlässen bis zu 555 Personen Platz bieten, das sind mehr als doppelt so viele wie in der alten Turnhalle der Schule. Aber das Zentrum Glüs bietet noch viel mehr: ein grosses Foyer mit Cateringküche zwischen der alten und der neuen Halle, ein firsthohes Sitzungszimmer für bis zu 50 Personen mit Blick auf den alten Dorfkern, Büroräume unter anderem für die Schulleitung, einen Aussensportplatz und nicht zuletzt eine Arztpraxis sowie Räumlichkeiten für Physiotherapie und Fitness.  

 

Grundversorgung vervollständigt

Ein kleines Gesundheitszentrum für Vals also – «und das ist sehr wertvoll fürs Dorf», sagt Stefan Stoffel, Leiter des kommunalen Bauamts, auf einer Führung durch den Neubau. «So muss man für Therapien nicht immer nach Ilanz.» Was hin und zurück insgesamt doch immerhin eine gute Stunde Autofahrt erspart. Stattdessen läuft es umgekehrt: Die Physiotherapiepraxis wird vom Spital Ilanz betrieben, aktuell anderthalb Tage pro Woche ist eine Fachkraft in Vals präsent, Tendenz steigend. Noch auf der Suche nach einem Betreiber ist man für den vorderhand leeren Fitnessraum, wie Stoffel erklärt; genutzt wird der mit grossflächigen Spiegeln ausgestattete kleine Saal trotzdem schon: für Angebote wie Yoga und Jiu-Jitsu.

Und dann ist da eben noch der Arzt, Ingo Kaczmarek. Eine Praxis im Ort hatte er bereits, «aber in einer umgebauten Privatwohnung», sagt Stoffel. Die Zeiten dieses Provisoriums sind nun seit Dezember 2020 vorbei, seit dem Einzug Kaczmareks ins Zentrum Glüs, wo der medizinisch genutzte Gebäudeteil notabene über einen vom Schulbetrieb etwas abgeschirmten Zugang verfügt. Mit diesem Umzug soll auch der Erhalt einer Arztpraxis im Dorf längerfristig gesichert sein. Insgesamt erhofft man sich bei der Gemeinde Vals durch den multifunktionalen Neubau eine Steigerung der Attraktivität nicht nur für die Einheimischen, sondern auch für potenzielle Zuzügerinnen und Zuzüger.

 

Ein Projekt mit vielen Änderungen

Zurück zum Politikum und damit zur Entstehungsgeschichte des Zentrums Glüs: Seine Ursprünge gehen zurück auf den Kauf des Valser Thermehotels durch den einheimischen Financier Remo Stoffel anno 2012. Ein Teil seines damaligen Kaufangebots waren sechs Millionen Franken für den Bau der ersehnten Mehrzweckhalle für Vals. Anfangs noch im Boda geplant, in der Ebene eingangs des Dorfs, wurde der Standort später zum Schulhaus verlegt und das Vorhaben redimensioniert. Den Projektwettbewerb der Gemeinde gewann 2016 das Zürcher Büro SAM Architekten und Partner, deren Entwurf «Follow Me», der noch auf einer älteren Bedürfnisabklärung basierte, wurde laut Bauamtsleiter Stoffel in der Folge an die tatsächlichen heutigen Bedürfnisse angepasst. Und weil das Thermehotel «7132» auf die ursprünglich angedachte Mitnutzung der Anlage verzichtete, reduzierte sich Remo Stoffels Beitrag auf gut 4,5 Millionen Franken. Damit bezahlte er unter dem Strich ein Drittel der Realisierungskosten.

 

Auch Hochwasser im Valser Rhein sollte dem gesamten Gebäudekomplex nun nichts mehr anhaben können, eine Auflage der Gebäudeversicherung: Lange Mauern halten allfällige Überschwemmungen fern. Auch in den Zufahrtslücken: Dort hebt sich der in den Boden eingelassene Mauerabschnitt automatisch mit dem steigenden Flusspegel, wie Stefan Stoffel erklärt.

 

Bereits rege genutzt

Die Infrastrukturen im neuen Zentrum Glüs werden laut dem Bauamtsleiter rege genutzt, nicht nur die Arzt- und die Physiotherapiepraxis, auch das Sitzungszimmer oder die Halle, die neben dem Schul- und Vereinssport auch schon Anlässe wie die Gemeindeversammlung beherbergt hat. Wobei in diesem Fall das Plus an Raumgrösse eher coronabedingt nötig war. Und weniger wegen eines Grossandrangs an Stimmberechtigten, wie er in jenen Jahren üblich war, als der Hotelkauf durch Remo Stoffel zum Politikum mit Sprengkraft wurde.

 

 

Montag30August 2021 / Quelle: Südostschweiz

 

 

 

 

 

Mit dem Kochlöffel ein Stück Lebensqualität zurückerobern

Die Krebsliga Schweiz hat eine Aktion für Krebsbetroffene ins Leben gerufen, die durch den Magen geht. Mit dabei sind auch ein Bündner Sternekoch und eine Bündner Betroffene.

 

Der Sternekoch Mitja Birlo (Restaurant Silver, Vals) kochte bei dem Projekt «Recipes rewritten» für Memory Gort aus Cazis.
Der Sternekoch Mitja Birlo (Restaurant Silver, Vals) kochte bei dem Projekt «Recipes rewritten» für Memory Gort aus Cazis.

In der Schweiz leben rund 370’000 Menschen mit einer Krebsdiagnose und deren Folgen. Das Leben der Betroffenen wie auch das ihrer Familien und Freunde wird durch die Diagnose oft auf den Kopf gestellt – auf einmal gibt es da Hürden, wo es bisher keine gab, Gewohntes wird zu Ungewohntem und umgekehrt. 

 

So kann es beispielsweise durch die Erkrankung oder eine damit verbundene Therapie dazu kommen, dass sich der Appetit und Geschmackssinn der Betroffenen verändert. Plötzlich bereitet Essen keine Freude mehr, sondern wird zu einer zusätzlichen Herausforderung im bereits herausfordernden Alltag. Dieses schwierige Thema ist die Krebsliga Schweiz mit der besonderen Aktion «Recipes rewritten» angegangen. Die Idee dahinter ist so simpel wie komplex: Zwei Profiköche und eine Profiköchin passten ihre «Signature-Rezepte» geschmacklich an die Bedürfnissee von Menschen mit einer Krebserkrankung an. 

 

Erlebnis in Graubünden

Am Projekt teilgenommen hat auch Memory Gort aus Cazis. Sie erhielt vor etwa drei Jahren die Diagnose Brustkrebs. «Ich bin den ganzen Weg von der Chemotherapie über die Bestrahlung bis hin zur Antihormontherapie gegangen. Mir geht es jetzt aber gut», erzählt Gort. Den veränderten Geschmackssinn kennt sie aber nur zu gut. Dinge, die ihr früher geschmeckt haben, gehören heute nicht mehr zu ihren Favoriten. «Mein Geschmack wurde total verfälscht. Gewisse Dinge rochen auf einmal viel zu stark, andere schmeckte ich gar nicht mehr», erklärt die 45-Jährige. Als sie für das Kochprojekt von der Krebsliga Schweiz angefragt wurde, überlegte sie nicht lange. «Ich fand das super.»

Die Bündnerin wurde von dem 36-jährigen Sternekoch Mitja Birlo bekocht, welcher Chefkoch des «7132 Silver» in Vals ist. Auch er war sofort von der Idee angetan. «Ich fand die Aktion von Anfang an eine sehr gute Sache», betont Birlo.  Nebst ihm standen der Sternekoch Romain Paillereau und die Nachwuchsköchin Stéphanie Zosso für die Aktion kostenlos hinter dem Herd. Die Profis stellten ihr Know-how und ihre Zeit gratis zur Verfügung und bekochten die Betroffenen an ihren jeweiligen Arbeitsorten, wie Stefanie de Borba, Medienverantwortliche der Krebsliga Schweiz, erklärt.

 

Das Projekt wurde in drei verschiedene Etappen aufgeteilt. In einem ersten Schritt wurde laut Borba die Lebensmittelwissenschaftlerin Marianne Botta beigezogen. Diese führte Gespräche mit den Betroffenen, um herauszufinden, wo die geschmacklichen Herausforderungen liegen. «Man muss wissen, dass die veränderten Geschmäcker sehr individuell sein können, jede und jeder hat ein anderes Empfinden.» Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass sich das Geschmacksempfinden einer Person laufend verändert, wie Borba weiter erklärt. Deshalb war es von Bedeutung, dass eine Fachperson das Projekt wissenschaftlich begleitet. «Unsere Lebensmittelwissenschaftlerin hat nach den Gesprächen ein Briefing für die Köche erstellt.»

 

«Das Briefing war sehr wertvoll gewesen», erklärt der Sternekoch Birlo. «Es war eine ganze Reihe von Sachen, die wir zu beachten hatten. Erst mal haben wir geschluckt, denn wir kannten die Thematik nicht.» So musste der Profi alles, was die Schleimhäute reizt, wie Säure oder Schärfe, aus dem Menü verbannen. «Das war eine spannende Herausforderung für mich. Meine Idee von einem guten Essen so zu verändern, dass es für die Betroffene passt.»

 

Intensives Ausprobieren

In einem zweiten Schritt kam es dann zu einem Treffen zwischen dem jeweiligen Koch oder der Köchin und der betroffenen Person. Im Rahmen eines «Tasting» hatten die Betroffenen die Möglichkeit, verschiedene Dinge zu probieren und ihr Geschmacksempfinden zu beschreiben. «Wir konnten die Hauptkomponenten des Menüs wie Saucen testen. Es gab dabei auch Sachen, bei denen ich zuvor zu 100 Prozent sicher war, dass sie in Ordnung sein werden, es dann aber nicht waren», erklärt Birlo. Auch für Gort war es ein spannendes Ausprobieren, wie sie sagt. Die Caznerin beschreibt das «Tasting» als eine Art Geschmacksexplosion. «Es gab einerseits Sachen, die ich überhaupt nicht vertrug, und anderseits Sachen, die ich toll fand. Den ganzen Nachmittag haben wir uns sozusagen durch das Menü getastet, welches dann nach meinen Bedürfnissen für das Dinner zusammengestellt wurde.»

 

Mitja Birlos «Signature-Rezept»: Gegrillter Mini-Lattich mit Oliventapenade.
Mitja Birlos «Signature-Rezept»: Gegrillter Mini-Lattich mit Oliventapenade.

Birlo kochte für Gort und ihre Gäste gegrillten Mini-Lattich mit Oliventapenade und traf damit voll ins Schwarze. «Für mich war das Dinner sensationell», erinnert sich Gort. Die Geschmäcker waren ein komplett neues Erlebnis für sie. Früher hat sie selbst gerne und viel gekocht, durch die Chemotherapie verlor sie jedoch teilweise die Freude am Kochen und am Essen. «Wenn einem nichts mehr richtig schmeckt und man nicht mehr weiss, was man essen soll, gleichzeitig aber auch weiss, man muss für die Therapie essen, um bei Kräften zu bleiben, dann ist das extrem schwierig.»

 

Sozialer Aspekt genauso wichtig

Nebst dem Gaumenschmaus stand bei dem Dinnerabend auch der soziale Aspekt im Fokus. Wie Gort berichtet, sprach sie an diesem Abend mit ihren Gästen bewusst über ihr Geschmacksempfinden. «Mein Freundeskreis weiss zwar schon, dass ich teilweise Mühe habe. Normalerweise wird aber einfach zusammen gegessen, ohne gross darüber zu sprechen. Bei dem Dinner haben wir bewusst über das Thema geredet und uns gegenseitig gefragt, wie uns dies und jenes schmeckt.» Seit die Krebsliga Schweiz das Video des Projekts aufgeschaltet hat, erreichen Gort zudem haufenweise positive Rückmeldungen.

 

«Viele Personen kommen persönlich auf mich zu, um über die ganze Thematik zu sprechen», fährt die Caznerin fort. Dass die Aktion so viele Menschen erreicht und aufklärt, freut sie sehr. «Wenn man selber die Diagnose bekommt, ist man so hilflos. Es gibt einfach tausend andere Baustellen in dem Moment, als dass man sich über das Essen Gedanken macht», erklärt Gort und fügt an: «Ich wäre im Nachhinein aber über Hilfe zu diesem Thema froh gewesen. Ich finde, es ist ein Thema, das man noch mehr in den Vordergrund rücken sollte.»

 

Gemäss Borba von der Krebsliga Schweiz ist diese Aufklärung das Ziel der Aktion. «Wir wollen zum einen erreichen, dass Essen für die Betroffenen wieder mehr ist, als nur Nahrung zu sich zu nehmen, und sie es wieder lustvoller sehen», sagt die Medienverantwortliche. Zum anderen soll die Aktion zeigen, dass Krebs und die damit verbundenen Herausforderungen kein Tabuthema sind. «Die gesammelten Erkenntnisse sollen auch längerfristig Krebsbetroffenen zugutekommen.» Unter anderem wurden schon verschiedene Tipps, Tricks und die angepassten Rezepte der Köche auf der Website der Krebsliga Schweiz für alle Interessierten aufgeschaltet. Es bleibe weiterhin ein Anliegen, Betroffene und deren Angehörige rund ums Leben mit und nach Krebs zu unterstützen, informieren und beraten, betont Borba.

 

Positives Fazit

Von dem Projekt nehmen die Beteiligten Unterschiedliches mit. Für Birlo war es einerseits eine intensive Arbeit, wie er erklärt. Anderseits freut es ihn sehr, dass er mit seinem Know-how dazu beitragen konnte, dass die Betroffenen wieder einen Anreiz zum Essen haben, und dass sie bei ihm einen schönen Abend erlebten. «Ich kann es mir gut vorstellen, bei ähnlichen Projekten wieder mitzuwirken», so der Chefkoch. Für Gort wiederum war das Projekt vor allem ein mutmachendes Erlebnis. «Ich habe wieder ein Stück Lebensqualität dazugewinnen können», betont sie.

Ebenso positiv blickt auch die Krebsliga Schweiz auf das abgeschlossene Projekt zurück. «Es ist sehr erfreulich, zu sehen, dass bei den Personen, die mitgemacht haben, das Projekt erfolgreich war und sie wieder einen positiveren Bezug zum Essen haben.» Ob es eine Fortsetzung von «Recipes rewritten» gibt oder ähnliche Aktionen in Zukunft lanciert werden, steht zurzeit aber noch nicht fest.

 

 

Montag26Juli 2021 / Quelle: Südostschweiz

 

 

 

 

 

Bald ist der Valser «Methusalem» im Trockenen

Die ältesten Teile des Lärchabodastalls oberhalb von Vals stammen aus dem Jahr 1329. Jetzt saniert die örtliche Gandahus-Vereinigung das einzigartige Bauwerk.

 

Wenn im kommenden September wieder europaweit die alljährlichen Tage des Denkmals anstehen, wird sich alles um eine Frage drehen: Was benötigen wir, damit Materialien und Konstruktionen nicht wie billige Massenware nach kurzer Zeit zerfallen? Denn die Jahrhunderte überdauern sie nur, wenn sie hochwertig sind und das Wissen vorhanden ist, wie man sie richtig verarbeitet und instand hält – nicht umsonst heisst das diesjährige Denkmaltage-Motto «Gewusst wie». Wer nach einem guten Beispiel für solche qualitätsvolle Handwerkskunst sucht, wird unter anderem auf dem Valser Lärchaboda fündig.

 

Ganze sieben Jahrhunderte haben Teile des Stallgebäudes auf dem Buckel, das dort in der gächen Wiese steht, das haben dendrochronologische Untersuchungen des Archäologischen Diensts Graubünden ergeben. Das Fälldatum der ältesten Balken: 1329 und 1423. Damit wird der Lärchabodastall zum «Methusalem» unter seinesgleichen. Seine Rekordhölzer zählen zu den ältesten noch erhaltenen Überresten von Stallbauten in Graubünden.

 

Teil der Valser Identität

Es ist der erste Mittwoch im Juni, neben dem eingerüsteten Lärchabodastall ragt ein Kran in den Valser Himmel, Urban Sprenger von der Tarcisi Maissen AG aus Trun lupft mithilfe des Hebegeräts schwere Steinplatten aufs Dach. Die Firma hat 2018 den Steinbruch Garlag in Vals übernommen, und mit dem dort abgebauten Quarzit decken Sprenger und ein Mitarbeiter nun das historische Bauwerk neu ein. «Wir haben ganz bewusst Stein von dieser Seite des Tals gewählt», sagt Pius Walker. Der einheimische Natursteinmauer-Spezialist betreut als Projektleiter die Instandstellung des Lärchabodastalls, ein Vorhaben, das für den Erhalt des «Methusalems» unabdingbar ist. Und er weiss: «Wenn man mit dem Material arbeitet, das in der Nähe vorhanden ist, stimmt das Resultat eigentlich immer.»

Eine Summe von rund 200’000 Franken hat die Valser Gandahus-Vereinigung als heutige Besitzerin des Stalls für das Projekt budgetiert; einen Beitrag an die Kosten leisten unter anderen die kantonale Denkmalpflege und die Gemeinde. Mit der Vereinigung, die auch das Valser Ortsmuseum betreibt, hat das wertvolle Objekt mittlerweile eine Eigentümerin von öffentlichem Charakter; der Lärchabodastall soll denn auch in Zukunft für Interessierte zugänglich werden. «Die über die Landschaft verstreuten Ställe gehören zur Identität von Vals», meint Gandahus-Präsident Peter Loretz, «auch wenn viele finden, diese Bauten brauche es nicht mehr.» Das Engagement der Vereinigung auf dem Lärchaboda soll deshalb auch noch einen Nebeneffekt haben, wie Loretz hofft: «Vielleicht ist es ein Ansporn für andere Besitzer, ihren Stall ebenfalls zu sanieren.»

 

Seit 1780 fast unverändert

Vom Lärchabodastall weiss man laut Walker, dass er sicher 50 Jahre lang nicht mehr genutzt wurde. Seine Lage war zu ungünstig. «Das war ein Stück weit aber auch ein Glück», stellt er fest. Denn letztmals umgebaut wurde er deshalb vor rund 240 Jahren, «seither wurde nicht mehr viel investiert». Mit anderen Worten: Von der Substanz aus der Zeit um 1780 ist noch sehr viel vorhanden – und natürlich sind auch die rekordalten Balken aus dem Spätmittelalter erhalten. Wobei: «Wenn nicht alles aus Lärchenholz wäre, würde der Stall wohl nicht mehr stehen», vermutet Walker. «Und weil der Grund hier sehr durchlässig ist, hat es auch wenig Feuchtigkeitsschäden.» Die Lärchen für den Bau, so Walkers Theorie, wurden vor Ort gerodet, eben auf dem Lärchaboda, und dann für das Bauwerk verwendet. Zu einer Zeit notabene, als noch die Romanen im Tal präsent waren.

 

«Für die Restaurierung verwenden wir nur neues Holz», betont der Projektleiter, «kein altes. Wir wollen klar zeigen, was jetzt gemacht worden ist.» Dafür sind aber alle Handwerkstechniken, die auf der Baustelle zur Anwendung kommen, althergebrachte Methoden, gerade auch beim Holzbau. Davon zeugen unzählige Ausführungsdetails, von den hölzernen Zapfen, die die Balken fixieren, bis zur Bearbeitungsart der Oberflächen. Unter seinem neu gedeckten Dach im Trockenen sein wird der «Methusalem» schon in wenigen Tagen, und Ende Juni soll die gesamte Instandstellung abgeschlossen sein. Womit man wieder bei den Denkmaltagen wäre: Sie finden am 11. September auch in Vals statt, und zwar beim Lärchabodastall. Denn immerhin lassen sich an seinem Beispiel nun 700 Jahre Holzbau aufzeigen – von 1329 bis 2021.

 

 

Dienstag8Juni 2021 / Quelle: Südostschweiz

 

 

 

 

 

«So viel Dank gab es von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch nie»

Am Sonntag fand mit dem GP Vals das älteste Bündner Radrennen nach zuletzt zwei Absagen wieder statt. Die Bündner Nina Zoller und Fadri Barandun gewannen den Klassiker.

 

Kalt aber schön: Das Rennen bot den Fahrerinnen und Fahrern spektakuläre Kulissen.
Kalt aber schön: Das Rennen bot den Fahrerinnen und Fahrern spektakuläre Kulissen.

 

Mit der Austragung der 36. Auflage des GP Vals haben Organisatoren und Teilnehmenden am Sonntag ein wichtiges Zeichen für den Sport und den Radsport in Graubünden gesetzt, heisst es von den Organisatoren. Mit einem umfangreichen Schutzkonzept, Einzelstarts und dem Verzicht auf jegliches Rahmenprogramm sei «Ruinaulta-Ilanz-Vals» zu einem vollen Erfolg geworden.

 

«Ich glaube, so viel Dank gab es von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch nie», lässt sich OK-Chefin Judith Huonder in einer Mitteilung zitieren. Der Klassiker konnte im vergangenen Jahr aufgrund der Coronamassnahmen nicht durchgeführt werden. Vor zwei Jahren machte Schneefall die Durchführung unmöglich.

 

Mit viel Rückenwind zum Sieg

 

Kalt und windig waren die Bedingungen für die 71 Fahrerinnen und Fahrer. Am Morgen sei in Vals noch Neuschnee gelegen, dieser konnte sich zum Glück für die Organisatoren aber nicht lange halten. Glücklich für die Teilnehmenden war wiederum, dass der Wind auf der ganzen Strecke von hinten bliess, wie es weiter heisst.

Der Kurs erstreckte sich auf über 40,5 Kilometer Distanz auf denen es knapp 1000 Höhenmetern zu erklimmen galt. Von Bonaduz ging es durch die Ruinaulta nach Ilanz und dann weiter bis ins Ziel nach Vals.

 

Nina Zoller aus Chur, die in den Jahren 2017 und 2018 die beiden bisher letzten Austragungen in Vals gewonnen hatte, sowie Mountainbiker Fadri Barandun aus Samedan setzten sich am Ende durch. Barandun lieferte auf den drei ersten Abschnitten die Bestzeiten und musste nur im Schlussanstieg knapp Andrea Bricalli vom RMV Chur den Vortritt lassen. In der Gesamtwertung setzte sich der 23-Jährige vom Team Bernina Sport/Merida nach 35:21 Minuten mit 25,3 Sekunden Vorsprung auf Iwan Hasler aus Gipf-Oberfrick und 59,2 Sekunden vor Thomas Häusermann aus Winterthur durch. Pascal Nay (Zizers/Thömus Racing Team) wurde Vierter, der Churer Bricalli Fünfter.

Die Seniorenklasse gewann Heinz Joos aus Domat/Ems. Duathlon-Weltmeisterin Zoller lieferte auf allen vier Abschnitten die Bestzeit und hatte 1:43 Minuten Vorsprung auf Lea Fuchs aus Winterthur. Dritte wurde die in Fläsch lebende Deutsche Daniela Höfler. Alessia Nay aus Zizers wurde Vierte.

 

Aufwand lohnte sich

 

Gefahren wurde das Rennen nicht in der Masse. Die Teilnehmenden seien einzeln gestaltet, was den Aufwand erhöht habe, so die Organisatoren. «Auch wenn dieses Format mit gleich vier fixen Zeitmessungen, einer Streckensicherung über mehrere Stunden und Einzelstart enorm aufwändig war, es tat gut, der Normalität wieder ein Stück näherzukommen», zog Stefan Schwenke Bilanz, der Ruinaulta-Ilanz-Vals koordiniert.

 

«Damit, dass die Wetteraussichten einige abgeschreckt haben und dieses Wettkampfformat nicht allen gefällt, mussten wir rechnen. Uns gefällt es auch nicht», so Schwenke. «Aber es war unter diesen Umständen das Optimum dessen, was wir machen konnten. Denn eins war für uns klar: Wir wollen Ruinaulta-Ilanz-Vals. Aber ohne Kompromisse bei Streckensicherheit und Gesundheitsschutz.»

 

Man habe gleichzeitig auch vorsichtig zeigen wollen, was alles gehe. Auch die Resonanz sei positiv ausgefallen. «Wir hatten allein seit der Ankündigung, dass Ruinaulta-Ilanz-Vals gefahren wird, nochmals rund 25 Nachmeldungen. Dass gleichzeitig einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht kommen würden, war zu erwarten.» Am Ende waren es im Vergleich 43 Prozent der Teilnehmer von 2018. «Das ist deutlich mehr als bei vergleichbaren Angeboten mit Rennen über mehrere Tage oder gar Wochen, wie wir sie zum Beispiel in diesem Winter im Langlauf hatten, und zeigt, dass unsere Entscheidung richtig war», so Schwenke. «Die meisten, die bei uns waren, waren seit über einem Jahr kein Rennen mehr gefahren und entsprechend glücklich.»

 

 

Dienstag4Mai 2021 / Quelle: Südostschweiz

 

 

 

 

 

Neubau sichert Zukunft der Valser Biomilchproduzenten

Im Gebiet Morizei in Vals wird seit Montag an der künftigen Dorfsennerei gebaut. Im Frühling 2022 soll die 3,7 Millionen Franken teure Anlage in Betrieb gehen – zehn Jahre nach der Projektlancierung.

 

 

Zuerst hätte es ja eigentlich nur ein Ersatz für den Käsekeller sein sollen. Aus dem bisherigen musste sie raus, die Sennereigenossenschaft Vals mit ihren neun Milchlieferanten. 2012 war das, doch dann kam alles etwas anders als gedacht. Seit Wochenbeginn realisiert die Genossenschaft nun im Dorfteil Morizei auf der linken Seite des Valserrheins einen Sennereineubau für 3,7 Millionen Franken, der symbolische erste Spatenstich hat bei Schneetreiben am Montag stattgefunden. Im April 2022 soll der Betrieb eröffnet werden können, zwei Jahre, bevor die Genossenschaft ihren 100. Geburtstag feiern kann.

 

Schwierige Bauplatzsuche

Schon kurz nach dem Projektstart im Jahr 2012 habe man festgestellt, dass man nicht nur einen neuen Käsekeller brauche, sondern die Produktionsinfrastruktur der Sennerei ebenfalls ersetzen müsse, erinnert sich Projektleiter Andy Oesch. Die Standards hätten über kurz oder lang nicht mehr eingehalten werden können. Damit begann der lange Weg zum Neubau. Erste Pläne wurden vom Kanton zurückgewiesen. Ein geeigneter Bauplatz war nur schwer zu finden, und als man in Morizei endlich Erfolg hatte, wurde bekannt, dass der Bauplatz wegen Lawinengefahr in die rote Zone fallen sollte. Immerhin: Im Entstehen befindliche Lawinenschutzbauten gaben Hoffnung, dass es wieder zu einer Rückstufung in die blaue Zone kommen könnten – was dann nach drei Jahren auch Realität wurde.

 

Wärmeverbund aufgebaut

Die nächsten Pläne wurden erneut vom Kanton zurückgewiesen. Und es fehlte ein taugliches Energiekonzept. «Öl oder Strom als Energie fürs Käsekessi wollten wir nicht», erklärt Oesch. Die Lösung war der Aufbau eines Valser Wärmeverbunds mit Holz, er ist inzwischen in Betrieb und sein Auslöser, die Sennerei, nur noch ein kleiner Teil dieses Vorhabens. Ende 2021 soll der der grösste Teil des Dorfes mit Fernwärme erschlossen sein.

Als anspruchsvoll erwies sich dann auch die Finanzierung des Sennereineubaus, die erst im Herbst 2020 dank der Coop Patenschaft für Berggebiete als letzter Beitragsgeberin abgesichert werden konnte. Involviert sind ausserdem die Genossenschaft mit ihren Eigenmitteln, Bund und Kanton, die Gemeinde und die Bank.

«Das Investitionsvolumen», räumt Oesch ein, «ist hoch.» Schuld daran sei unter anderem die in der blauen Zone nötige lawinensichere Bauweise, mitentscheidend sei aber auch die für einen Tourismusort unabdingbare Sortimentsbreite, wie sie die Valser Sennerei bereits heute habe. Diese breitere Palette bedinge eine teurere Mehrzweck-Produktionsanlage. «Aber unsere Investition ist im Vergleich zu anderen Sennereiprojekten gut gesichert», findet Oesch. Das Produktsortiment sei erfolgreich, der Absatzmarkt stabil. Und dann sind da die neun Biomilch-Produzenten aus dem Tal, die laut Genossenschaftspräsident René Stoffel auch in Zukunft 600'000 Liter im Jahr liefern wollen – nicht mehr, aber auch nicht weniger und dank der «Pipeline» von der Alp Leis hinab ins Dorf sogar sommers.

 

Ein Eins-zu-eins-Ersatz

«Wir wollen einfach unsere Milch hier im Tal verarbeiten können», sagt Stoffel, «und die Wertschöpfung so in Vals behalten.» Darum wird der Neubau für die bisherige Milchmenge ausgelegt, als Eins-zu-eins-Ersatz für die alte Sennerei. «Deren Betrieb wird vom Kanton nur noch geduldet, weil wir am Neubau dran sind.»

Die Genossenschaft hat einen grossen Vorteil: Die beteiligten Landwirte sind fast alle jüngeren Jahrgangs, lediglich in einem Fall ist die Pensionierung nicht mehr so fern, aber auf diesem Hof ist die Nachfolge schon geregelt. Und bis zur nächsten anstehenden Pensionierung unter den Milchbauern dauert es dann rund 15 Jahre. «Die Milchmenge ist vorderhand gesichert», betont Stoffel. Und handkehrum sichere der Bau der Sennerei die Zukunft der neun kleinen Höfe.

 

Wichtige Stellen im Bergdorf

Auch die landwirtschaftliche Vielfalt in Vals kann laut Stoffel erhalten bleiben. Denn mit der Biomilchproduktion koexistieren im Tal die Mutterkuhhaltung, die Schaf- und die Ziegenhaltung. Und am Sennereibetrieb hängen direkt 500 Stellenprozente – für das 1000-Seelen-Bergdorf wichtige Arbeitsplätze.

 

 

Mittwoch14April 2021 / Quelle: Südostschweiz

 

 

 

 

 

 

Seine Leidenschaft geht unter die Haut

Sandro Casutt sticht unter die Haut und blickt in die Sterne – ein bunter Hund im Bergdorf Vals.

 

Manche bewundern ihn, andere wundern sich: Die Leute im Dorf wissen nicht so recht, was sie mit so einem anfangen sollen. Und wäre er nicht einer von ihnen, seit Generationen in der Surselva verwurzelt, würden sie ihm wohl recht deutlich zu verstehen geben, wie fremd ihnen das ist, wofür und wovon er lebt.

Gelernt hat er Elektromonteur, aber die Energie, die aus der Steckdose kommt, hat ihn nie wirklich interessiert. Bald schon stand er bei der Mutter in der Hotelküche des Edelweiss, wusch Salat, schälte Kartoffeln, schrubbte Pfannen und spürte, wie eine innere Unrast ihm den Seelenfrieden raubte – ein Gefühl, das ihn zunehmend lähmte, bis zu dem Tag, an dem er alles hinschmiss und sagte: «Jetzt mach ich das, was ich insgeheim schon immer machen wollte.»

 

Was Ötzi und Sissi gemein haben

Die Geschichte des Tattoos fasziniert ihn schon lange. Ötzi, die Gletschermumie vom Similaun-Gletscher – er hatte sich vor fünftausend Jahren seltsame Zeichen unter die Haut ritzen lassen. Sissi, die unglückliche österreich-ungarische Kaiserin – sie hütete den Anker auf der Schulter als kleines süsses Geheimnis. Seefahrer ergänzten den Anker mit einer Rose und verewigten beides auf Brust und Bizeps. Ganoven und Dirnen gaben sich einander durch Tattoos zu erkennen.

 

Sandro Casutt hat sich das Konterfei von Albert Einstein auf den Oberarm tätowieren und den Unterarm komplett einschwärzen lassen. «Die Frau, die mich damals gestochen hat, war so zart und liebevoll, dass ich den Schmerz als angenehme Begleiterscheinung wahrnahm», erinnert er sich. Und er nahm sich diese Erfahrung zu Herzen: «Wenn ich selber steche, will ich den Schmerz, der nun einmal dazugehört, mit empathischer Sanftheit lindern!»

 

 

 

Kühlschränke für Sibirien

Im Obergeschoss eines Industriegebäudes, am Ufer des Valser Rheins, hat er sein Studio eingerichtet – er nennt es «Färberei»-Werkstatt – und «verkauft Kühlschränke für Sibirien», wie Linus Livers, Moderator im romanischen Lokalradio, öffentlich spottete. Will heissen: In der Tausend-Seelen-Gemeinde Vals ist ein Tattoo-Studio ähnlich entbehrlich wie ein Kühlaggregat in der russischen Arktis.

 

«Höchst selten», bestätigt Sandro Casutt, habe er einen Einheimischen auf dem Schragen. In der Szene allerdings, in der überschaubaren Subkultur jener, die ihre Haut als lebendige Leinwand zu Markte tragen, hat sich rasch herumgesprochen, dass in einem kleinen Bergdorf einer mit scharfem Auge und feinem Händchen die Nadel führt. Und schon bald nach der Eröffnung vor zehn Jahren nahmen Kunden aus nah und fern den Weg nach Vals auf sich.

 

Sie kommen aus Schluein bei Ilanz, wo der frühere Arbeitskollege Ricardo Sgier zunächst sein erster Kunde und bald auch sein bester Freund wurde. Und aus Deutschlands hohem Norden, von wo aus Hannah die lange Reise ins Bündnerland gleich zweimal angetreten hat: Beim ersten Mal war sie noch ein kleines Mädchen, das mit den Eltern in den Urlaub gefahren war, um am Fuss des Zervreilahorns das Skifahren zu lernen. Als junge Frau, mittlerweile selbst schon Mutter geworden, kehrte sie zurück, um sich von Sandro ihren Lieblingsberg auf dem Unterarm verewigen zu lassen.

 

Warum tun Menschen sich das an? Warum nehmen sie Schmerzen auf sich, um für den Rest ihres Lebens gezeichnet zu sein – mit einem Motiv, das vielleicht irgendwann einmal nicht mehr gefällt und kaum wieder rückgängig gemacht werden kann?

 

Sandro Casutt lächelt, die Frage hört er nicht zum ersten Mal – und ... «nun ja, es gibt eine sehr einfache Antwort», sagt er. «Weil es schön ist! Weil der Körper des Menschen an sich schon ein Kunstwerk ist, das kreativ gestaltet werden will.»

 

Parabeln für Vergänglichkeit und Hoffnung

Und dann gibt es noch die vielen, nicht mehr ganz so einfachen Antworten, die in der Regel nur für den gelten, der sie formuliert. Ricardo Sgier etwa, Sandros früherer Arbeitskollege und heutiger Freund aus dem Nachbartal, verbindet mit der Tattoo-Nadel den Körperkult mit Ahnenkult: Totenköpfe zieren seine Oberschenkel neben dem Porträt einer schönen, alten Frau. «Das ist meine Grossmutter», sagt der 33-jährige Tontechniker. «Sie lebte noch, als ich sie auf meine Haut stechen liess – und sie freute sich, dass sie nach ihrem Tod auf diese Weise weiterleben würde.» Und die Totenköpfe? «Das sind die Ahnen, die vorangegangen sind.»

 

Sandro und Ricardo haben sich darauf geeinigt, dass der eine aus dem Körper des anderen eine Parabel für die Zeit macht, für Vergangenheit und Vergänglichkeit und für Hoffnung – es ist ein Langzeitprojekt: «Für meine Eltern», sagt Ricardo, «ist noch genug Platz!»

 

Sandro Casutt sticht nicht immer, nicht alles, nicht jeden. Bevor er sein Tätowiergerät mit Tinte befüllt und die Nadel ansetzt, will er genau wissen, mit wem er es zu tun hat. «Wir führen erst einmal ein ausführliches Gespräch», sagt er. Befindlichkeit, Lebenssituation, Umfeld, Herkunft – der ganze Mensch wird ausgelotet, und «wo eine gewisse charakterliche Reife fehlt» oder «wenn jemand einfach nur ein chinesisches Schriftzeichen gestochen haben will», kann es durchaus vorkommen, dass eine ehrliche, aber unbedarfte Haut unversehrt nach Hause fährt...

 

Was ist gegen chinesische Schriftzeichen einzuwenden? «Im Grunde gar nichts – sie sind ja durchaus auch schön. Aber es ist wichtig, dass man das, was man auf der Haut trägt, auch versteht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Chinese sich arabische Schriftzeichen als Tattoo stechen lässt.»

 

Sandro und das Geheimnis des Glücks

In klaren, mondlosen Nächten schultert Sandro das Teleskop und die Kameraausrüstung und begleitet seinen Bruder Markus ins Gebirge. Die beiden steigen bis über die Waldgrenze hinaus. Wenn kein irdisches Licht mehr den Glanz der Sterne trübt, lassen sie sich von der Dynamik des Kosmos in den Bann ziehen und visualisieren mit raffinierter Langzeitbelichtung den Lauf der Sterne am Firmament.

 

In solchen Momenten entdeckt Sandro das Geheimnis des Glücks: «Du siehst da eine Wahrheit, die im selben Moment schon seit Lichtjahren vergangen ist. Du blickst in die Ewigkeit hinaus und zugleich tief hinein in dein innerstes Selbst. Da findest du dich in deinem eigenen Universum.» Er legt eine Pause ein. Und fährt mit sanftem Lächeln fort.«Mit dem Tätowieren ist das genau so. Du arbeitest an der Oberfläche des Menschen. Und kehrst sein Innerstes nach aussen. Es sind dieselben Widersprüche, dieselben Auflösungen.» Vielleicht sollte er wieder einmal etwas Neues stechen. Kein Sternbild. Aber ein Zeichen. Einen Löwenkopf. Oder den Wassermann.

 

 

Samstag6März 2021 / Quelle: Berner Zeitung

 

 

 

 

 

Willkommen im fast normalen Leben

Hotels sind derzeit wie Inseln in der Pandemie. Viele Schweizer gönnen sich diese Flucht vor Corona, geniessen einmal wieder Restaurant und Wellness. Manche Häuser laufen so gut wie nie. Ein Augenschein im Thermenhotel «7132» in Vals.

 

Vals, Sonntag, 11 Uhr. Es schneit wieder einmal in diesem Winter des Missvergnügens. Doch hier drinnen in der weitläufigen Lobby des «7132»-Hotels in Vals ist es angenehm – nicht nur, weil im riesigen Cheminée die Flammen lustig lodern. Tatsächlich, da sitzen Menschen zusammen gemütlich an Tischen, Servicepersonal wieselt umher. Das junge Paar hat gerade eingecheckt und nimmt gleich den offerierten Welcome-Drink an der Bar; sie einen perfekt geschäumten Cappuccino, bei ihm perlt der Champagner im Glas. Andere kommen vom Frühstück aus dem Restaurant und fragen sich, ob sie erst noch eine Runde durch den Schnee stapfen oder lieber gleich ins Schwimmbecken steigen sollen. Ferienstimmung. Hotelalltag. Doch wer unversehens aus der Corona-Realität in diese Szene gerät, reibt sich die Augen. Ist das ein Paralleluniversum?

 

Übernachtung mit Annehmlichkeiten: Gäste im Hotel «7132» geniessen Restaurant und Therme
Übernachtung mit Annehmlichkeiten: Gäste im Hotel «7132» geniessen Restaurant und Therme

Stillschweigender Sonderweg

Nahezu in ganz Europa sind spätestens seit dem Winter die Hotels geschlossen. In den meisten Ländern gilt explizit ein Beherbergungsverbot für touristische Zwecke. Nicht so bei uns. Doch dieser Aspekt des Schweizer Sonderwegs wurde nie an die grosse Glocke gehängt. In der Covid-19-Verordnung des Bundesrates vom 18. Dezember und den nachfolgenden Verschärfungen wird nur indirekt deutlich, dass die Hotellerie weitgehend verschont bleibt von den Verboten, die das Leben seither so einschränken. In den Bestimmungen heisst es lediglich, Sport- und Wellnessbetriebe sowie Restaurants und Bars dürften weiterhin geöffnet haben, sofern sie zu Hotels gehören und deren Gästen vorbehalten sind. Natürlich hat die Branche zumal in Tourismuskantonen wie Graubünden diesen Entscheid begrüsst. Doch offensiv damit zu werben, getraute man sich bisher nicht. Die Steinböcke Gian und Giachen wollen im aktuellen TV-Spot zwar durchaus den Rest der Schweiz ins Bündner «Wintertraumland» locken, dass der Traum aber Abende in der Bar, servierte Gourmetmenüs und die Massage im Spa beinhaltet, wird nicht herausposaunt.

 

Kein Wunder, im Tourismus weiss man sehr wohl, wie dünn das Eis ist, auf dem man sich bewegt. Ein Ischgl-ähnlicher Party-Vorfall oder ein massiver Ausbruch in einem voll belegten Haus und die stillschweigende Duldung würde ganz schnell einbrechen. Nicht zuletzt deshalb ging das grosse Zittern durch die Reihen, als es vor zwei Wochen ausgerechnet das Bündner Flaggschiff «Badrutt’s Palace» mit der britischen Covid-19-Variante erwischte. Das schnelle Durchgreifen von St. Moritz hat möglicherweise die anderen Destinationen vor dem Aus bewahrt.

 

Fluchtburg mit Bad

Die Unsicherheit scheint auch die Gäste zu betreffen. Die Hotels werden gebucht – gezwungenermassen fast ausschliesslich von Schweizern –, aber beinahe etwas verschämt. Mit den eigenen Ferien im Freundeskreis protzen, das tut derzeit kaum jemand. Wenn der Eindruck nicht täuscht, werden momentan fast keine Selfies im Hotelambiente auf Instagram und Co. gepostet. Höchstens wird ungläubiges Staunen ausgedrückt: Schaut mal, so etwas gibt es tatsächlich noch.

 

Auch beim Kurzbesuch in der zur berühmten Therme gehörenden Hotelanlage in Vals, ist dieses Gefühl mit Händen zu greifen. Man geniesst eine Rückkehr auf Zeit ins fast normale Leben. Was solls, dass einem beim Eintritt ins Hotel und ins Bad jedes Mal an einer automatischen Messstation die Temperatur genommen wird, das Personal stets Masken trägt und man selbst diese nur abnehmen darf, sobald man sitzt. Man hat sich längst dran gewöhnt. Richtig aufregend ist jedoch die Erfahrung, die eigenen vier Wände einfach so verlassen zu können, an einem Restauranttisch Platz zu nehmen, unter Leuten zu sein, sich die Flasche Wein nicht selbst öffnen zu müssen. Das «7132», welches seit der Übernahme durch den Investor Remo Stoffel im Jahr 2012 von ihm die Postleitzahl von Vals als Hotelname verpasst bekam, hat auch in Nicht-Corona-Zeiten sehr viel zu bieten. Doch momentan ist es für die meisten vor allem eines: die perfekte Fluchtburg.

Es sind für diese Kategorie Hotel überraschend viele junge Leute, kaum über 30, die man dieser Tage hier antrifft. «Wir wollen einfach mal dem Stress mit Corona entkommen», erklärt ein Paar aus Basel, das diesen Winter schon zum zweiten Mal gebucht hat. Nein, unter anderen Umständen hätte es sie wohl nie nach Vals verschlagen, geben sie zu. Aber die Therme sei schon sehr beeindruckend, sagen sie. «Man ist wie in einer anderen Welt.» Die kargen, kathedralenartigen Räume des Zumthor-Meisterwerks tragen zweifelsohne zum Sicherheitsgefühl bei. Weil externe Besucher fehlen, schwebt man im Wasser der Grotten aus Valser Quarzit tatsächlich oft völlig ungestört.

 

Endlich wieder ausgehen

«Stundenlang wellnessen und dann endlich mal wieder ausgehen zum Essen. Das ist das Grösste», meint eine junge Zürcherin. Mit Mutter und zwei Schwestern geniesst sie das verlängerte Frauen-Weekend. Für den Ausgang im Hotel macht man sich auch schick, wie allenthalben zu beobachten ist. Die schönen Kleider, die im Home Office niemand braucht, wollen endlich einmal ausgeführt werden.

 

Ausgesprochen gut läuft etwa das Angebot «Silver Sundays», mit einem 9-Gang-Mittagsmenü im hochdekorierten Restaurant «Silver», Übernachtung von Sonntag auf Montag und Mitternachtsschwimmen in der Therme ab 390 Franken pro Person. Die Kreationen von Starkoch Mitja Birlo sind ein Ereignis, zeitgemäss, eigenständig und – sehr sympathisch – abwechselnd von seiner jungen Crew präsentiert. So macht Gourmetküche Spass. Wären wir Restauranttester, würden wir hier voraussagen, dass der dritte Stern nicht mehr weit ist. Doch auch einfacher kann man essen im «7132»: klassisch im «Red», in der Pizzeria «Da Papa» oder im Stübli des «Glenner». Restaurantleiter und Sommelier Dominic Lackner fällt auf, wie locker das Geld derzeit bei so manchen Gästen sitzt. Weil viele seit Wochen kaum Gelegenheit zum Geldausgeben haben, darfs jetzt gern etwas mehr sein. «Da wird auch schon mal der Wein für 150 Franken bestellt», freut er sich.

 

Ist das «7132» die grosse Ausnahme in der Bündner Hotellandschaft, die doch kürzlich erstüber ein sattes Minus für diesen Winter geklagt hat (Ausgabe vom 2. Februar)? Es gibt Hinweise, dass dem nicht so ist. Auch wenn sich momentan kaum ein Hotel mit seiner guten Auslastung brüstet, meidet man solche Aufmerksamkeit doch lieber. Allerdings sind die Voraussetzungen nicht überall gegeben. Vals zeigt, was es braucht, um als Pandemie-Fluchtort erfolgreich zu sein: eher weitab vom Schuss liegen, eine fast autarke Welt für sich sein, über ein breites Angebot «inhouse» verfügen, viel Platz haben und Sicherheitsmassnahmen vor und hinter den Kulissen so konsequent wie dezent umsetzen.

 

 

Donnerstag11Februar 2021 / Quelle: Südostschweiz

 

 

 

 

 

Die Schutzengel konnten nicht helfen

70 Jahre nach der Lawinenkatastrophe von Vals erzählt eine damals Verschüttete von den schlimmen Stunden am 20. Januar 1951.

 

Als es um 21.59 Uhr zuerst dumpf donnert und wenig später heult, dröhnt, kracht und überall im Ort dunkel wird, liegt sie im Nachthemd im Bett und schläft. Weiss nicht, dass diese Sekunden ihr Leben verändern werden. Dass sie ihren Vater und zwei ihrer Geschwister nicht mehr lebend wiedersehen wird. Als sie aufschreckt, erwacht, weiss sie nur: Ich stecke im Schnee. Ich ersticke fast. «Ich dachte, ich höre meine Mutter um Hilfe rufen. Aber vielleicht waren es auch die Stimmen der Helfer, die nach uns suchten.»

 

Nach der Katastrophe: Das Haus der Familie Tönz ist völlig zerstört.
Nach der Katastrophe: Das Haus der Familie Tönz ist völlig zerstört.

70 Jahre danach, noch dazu in einem Winter mit enormen Schneemengen, kommt vieles wieder hoch. Gerne erzählt Pia Deplazes-Tönz nicht davon, was sich am Abend des 20. Januar 1951 in Vals ereignet hat. Es braucht Überwindung. Aber das Unglück ist präsenter denn je, «jetzt, wo ich alt bin. Es tut mir weh, was damals alles passiert ist». Sie lebt mit ihrem Mann in Chur, die alte Heimat besucht sie nicht mehr oft, «im Winter überhaupt nicht». Obwohl sie natürlich weiss, dass das Dorf längst geschützt ist gegen den Weissen Tod: Die Erlebnisse als elfjähriges Mädchen, die Erinnerungen an eine Katastrophe mit Ankündigung bleiben.

 

Schneefall und Sturmwinde

Der Januar 2021 und der Januar 1951 ähneln sich betreffend Schneehöhen. Die Niederschlagsmengen am 18. Januar 1951 sind beträchtlich, und am folgenden Tag schneit es weiter. Das Lawinenbulletin warnt bereits am 19. Januar vor «sehr grosser» Gefahr; es könnten auch «selten auftretende Lawinen niedergehen». Gleichentags kommen zum Schneefall sturmartige Winde in den Bergen hinzu. Im Valser Talboden fallen in drei Tagen etwa 100 Zentimeter Neuschnee; in den Anrissgebieten in der Höhe lagert sich durch die Winde vermutlich noch deutlich mehr ab. Das Bulletin vom 20. Januar hält fest, die Lawinengefahr habe sich «wesentlich verschärft und ein ausserordentliches Ausmass angenommen».

 

Am Samstagmittag löst sich in Vals erstmals seit 139 Jahren die Molatobel-Lawine aus dem Gebiet der Leisalp. Sie zerstört vier Ställe. Ein Alarmzeichen. Der Gemeindepräsident rät, einige exponierte Häuser zu evakuieren. Umgesetzt wird der Ratschlag nicht, wie der 1952 erschienene Winterbericht des damaligen Instituts für Schnee- und Lawinenforschung Weissfluhjoch/Davos festhält. Das Schicksal nimmt seinen Lauf.

 

Ein «digitales Fenster»

 Zum aktuellen Lawinenwinter-Gedenkjahr planen die Gandahus-Vereinigung, die Schul- und Gemeindebibliothek Vals, die Plattform Kultur am Montag und das Forum Vals verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen unter dem Titel «Lawinenwinter 1951 – Vals erinnert sich». Eine davon ist trotz der Coronasituation schon umgesetzt: In der Galerie Lisa Lee Benjamin im Haus Fridolin Hubert in Vals werden bis Ende Februar in einem «digitalen Fenster» Fotos von 1951 gezeigt. Sie stammen aus dem Bestand der Fotografen Franz und Karl Heini, realisiert hat die Präsentation Pascal Werner von der Fotostiftung Graubünden. Weitere Anlässe sollen folgen.

 

Die Moors wollen nicht fort

«Ich weiss noch, die Mutter hat gesagt, wir müssen raus aus unserem Haus», erzählt Pia Deplazes-Tönz. Der Familie Tönz gehört das Gebäude, eine zweite Familie wohnt zur Miete darin, es sind die Moors mit ihren drei Buben und zwei Mädchen. Und die Moors wollen nicht fort. «Sie haben gesagt, mit ihren Kindern hätten sie so viele Schutzengel. Und da fand meine Mutter: Wenn unsere Mieter nicht gehen, können wir auch nicht gehen.» Als um 21.59 Uhr das Licht ausgeht, sind zwölf Personen im Haus Tönz. Zwei komplette Familien. Nur Pias ältere Schwestern Klara und Theresia sind nicht da, sie arbeiten auswärts in Hotels.

Die Alpbüel-Lawine erwischt Teile des Dorfs mit Gewalt. Links des Valserrheins, zwischen der Brücke und dem Kurhaus, zerstört sie Wohnbauten und Ställe, begräbt über 30 Menschen. Auch die Familien Tönz und Moor. Zurück bleibt ein Trümmerfeld.

Als das Ausmass der Katastrophe in der Dunkelheit klar wird, lässt der Gemeindepräsident die Glocken läuten. Innert einer Viertelstunde sind die Valser Männer auf dem Platz, sie beginnen mit den Rettungsarbeiten, kämpfen gegen die Zeit. Fünf Ledige werden auf den Weg nach Uors geschickt, aller Gefahr zum Trotz. Die Telefonverbindung ist unterbrochen, sie müssen Unterstützung ins Tal holen, bahnen sich ihren Weg durch meterhohen Neuschnee. Elf Kilometer weit. Um 3.30 Uhr kommen sie an, geben die Schreckensmeldung weiter. Die Hilfe rollt an.

 

In Graubünden mehr als 50 Menschenleben gefordert

 Auch wenn die Zahlen je nach Quelle leicht auseinandergehen: Der Lawinenwinter 1950/51 hatte in Graubünden schwerwiegende Folgen. Genau die Hälfte der insgesamt in den Schweizer Alpen niedergegangenen Schadenlawinen wurden in Graubünden gezählt, nämlich 649. In den weissen Massen kamen kantonsweit mehr als 50 Menschen um, darunter 19 in Vals, 7 in Zernez, je 5 in Zuoz und in Safien-Neukirch, 3 in Lü und im Dischmatal, 2 in Klosters, Davos-Glaris und Monstein und je eine  Person in Tujetsch, in der Val Medel, in Obersaxen, auf der Alp Grüm, in St. Antönien und in Luzein. Laut der «Naturchronik für das Jahr 1951» wurden zudem im Kanton 473 Gebäude zerstört und 92 weitere beschädigt, 215 Stück Vieh getötet und 347 Hektar Wald verwüstet, das entspricht einer Fläche von fast 500 Fussballfeldern. Die Ereignisse hatten einen massiven Ausbau der Verbauungen zur Folge.

 

Fassungslos: Auch andernorts in Vals hinterlässt die Lawine eine Spur der Verwüstung – und 19 Tote
Fassungslos: Auch andernorts in Vals hinterlässt die Lawine eine Spur der Verwüstung – und 19 Tote

Die Hoffnung schwindet

Die junge Pia und ihre Mutter Paulina sind um diese Zeit schon gerettet, nach vier Stunden im Schnee, die Lawine hat sie 60 Meter von ihrem Haus weggeschleudert. «Ich war unverletzt, aber natürlich völlig verstört», erinnert sich die heute 81-Jährige. «Die Mutter war verletzt, sie musste ins Spital.» Pausenlos wird im Trümmerfeld weitergesucht. Doch bis am Sonntagabend wird aus dem Haus Tönz niemand mehr gefunden. Die Hoffnung schwindet.

 

36 Stunden nach dem Niedergang der Lawine wird Pias Schwester Emilia ausgegraben, vier Stunden später Vater Heinrich, wenig später Bruder Eugen. Sie sind alle tot. «Sie lagen eigentlich nicht so tief im Schnee. Aber an einem Ort, an dem man sie nicht vermutet hatte. Deshalb fand man sie erst spät», sagt Pia Deplazes-Tönz. Nach mehr als 58 Stunden wird schliesslich die Familie Moor entdeckt, ebenfalls tot, vom 40-jährigen Vater bis zur anderthalbjährigen Jüngsten. Insgesamt verlieren durch die Alpbüel-Lawine 19 Valserinnen und Valser ihr Leben.

Woanders im Dorf neu gebaut

Nach der Nacht, in der auch die Schutzengel nicht helfen konnten, habe Mutter Paulina stets ein Kopftuch getragen, erzählt Pia Deplazes-Tönz. Vielleicht habe sie sich so ein wenig geschützt gefühlt. Dort, wo das Haus gestanden habe, habe die Mutter nicht mehr leben wollen, zuerst seien sie beide in eine Wohnung gezogen, später habe sich die Mutter für einen Neubau woanders in Vals entschieden. Sie starb 1959 an einem Tumor. Pia, 19 Jahre alt, war nun auf sich allein gestellt. Und sie machte ihren Weg.

Sind Narben geblieben? «Nein. Ich denke, ich konnte verarbeiten, was passiert ist», gibt sich die einst Verschüttete heute überzeugt. Auch wenn es weh tat und die Erinnerung noch immer schmerzt: Das Leben ging weiter, «man musste einen Strich ziehen.» Aber dieses ungute Gefühl, wenn winters viel Schnee liegt, das will nicht verschwinden.

 

Regionalforstingenieur Riedi: «Die Schutzmassnahmen wirken heute sehr gut»

Trotz des vielen Schnees mussten in Vals diesen Winter noch keine aussergewöhnlichen Lawinenereignisse registriert werden. «Von einer lokalen Meldung wissen wir, dass bei Lunschania eine Lawine bis zum Valserrhein vorgedrungen ist, sonst gab es nur kleinere Vorkommnisse», sagt Bernard Riedi vom Amt für Wald und Naturgefahren, in der Surselva zuständig für Schutzbauten. Vals sei heute aber auch gut geschützt: einerseits durch permanente Stahl- und Netzverbauungen sowie Lawinendämme, andererseits durch die erfolgten Aufforstungen und die Schutzwaldpflege. 

 

«Die ersten Verbauungen entstanden schon kurz nach 1900 auf der Seite des Hora», weiss Riedi. Am Valser Hausberg wurden Trockenmauern erstellt, die gleichzeitig vor Lawinen und Rüfen schützen sollten. «Danach gab es eine Pause bis zum Lawinenwinter 1951, er war die Initialzündung für weitere Verbauungen.»

 

In den Siebzigerjahren folgten dann die Dämme. Im Lawinenwinter 1974/75 hatte sich an der Satteltilücke die Alpbüel-Mattelawine gelöst, war – trotz der flachen Leisalp dazwischen – bis hinab ins Dorf gestürzt und hatte grossen materiellen Schaden angerichtet. Oberhalb der Leisalp wurde deshalb ein Auffangsystem mit drei mächtigen Dämmen gebaut. 23 Meter hoch hätten sie werden sollen, doch das war geotechnisch nicht ganz möglich. Die Dämme schlucken nun etwa 50 Prozent des Schnees, der sich oberhalb lösen kann. Und sie haben sich bereits bewährt: 1999 konnte ein Niedergang bis nach Vals dank ihnen verhindert werden.

 

 

«All diese Schutzmassnahmen wirken heute sehr gut», konstatiert Riedi. «Die Bauwerke werden auch laufend kontrolliert. Ausserdem gibt es noch die organisatorischen Massnahmen wie den Lawinendienst. Wir sind gut aufgestellt.» Natürlich gebe es im alpinen Umfeld Graubündens nie einen hundertprozentigen Schutz. «Aber nach menschlichem Ermessen müssen sich die Valserinnen und Valser heute keine Sorgen mehr machen.»

 

 

Samstag6Februar 2021 / Quelle: Südostschweiz

 

 

 

 

 

Ein Methusalem der Bündner Ställe wird saniert

Seine ältesten Balken haben fast 700 Jahre auf dem Buckel. Jetzt soll der Lärchabodastall in Vals instand gestellt werden

 

So, wie der Lärchabodastall heute bei Vals in der Landschaft steht, datiert er aus den Jahren 1781/82. Doch einige seiner Holzbalken sind wesentlich älter, das haben dendrochronologische Untersuchungen des Archäologischen Diensts Graubünden ergeben: Sie stammen aus den Jahren 1329 und 1423. Damit gehören diese Teile des sogenannten Lärchabodastalls kantonsweit zu den ältesten noch erhaltenen Überresten von Stallbauten.

 

 

Nun kann das Gebäude saniert werden: Laut den am Donnerstag publizierten Regierungsmitteilungen unterstützt der Kanton die Instandstellung des historischen Objekts mit fast 46'000 Franken; fortan wird der Lärchabodastall deshalb auch unter kantonalem Denkmalschutz stehen. Ausgeführt wird das Projekt von der Valser Gandahus-Vereinigung, die das Ortsmuseum von Vals betreibt. Die Restaurierung des Stalls sei zwingend erforderlich, wolle man den langfristigen Erhalt des Gebäudes sicherstellen, so die Regierung. Anschliessend wolle die Gandahus-Vereinigung das Objekt für eine interessierte Öffentlichkeit zugänglich machen.

 

Den Lärchabodastall kann man sich übrigens ganz bequem in einem 3D-Modell anschauen und ihn sogar betreten. Das 3D-Modell ist auf der Webseite «sketchfab.com» zu finden, wo unter anderen der Archäologische Dienst Graubünden derartige Arbeiten aus seinem Portfolio online stellt.

Als ältester noch integral erhaltener Stallbau in Graubünden gilt der Martinenga-Stall im Bergeller Ort Stampa. Sein Holz wurde gemäss Datierung geschlagen, als Kolumbus Amerika entdeckte: im Jahr 1492.

 

 

Freitag, 5Februar 2021 / Quelle: Südostschweiz

 

 

 

 

 

So schön startet Vals ins neue Jahr

Die meisten Silvester-Feuerwerke wurden in der Schweiz im Pandemie-Jahr 2020 abgesagt. In Vals wollte man aber nicht auf den traditionellen Silvesterzauber verzichten. So fand über dem Bündner Bergdorf eines der schweizweit grössten Feuerwerke zum Jahreswechsel statt.

 

Freitag, 01. Januar 2021 / Quelle: CH Media Video Unit

Vom Kriminellen zum erfolgreichen Unternehmer

Dem Valser Ein- und Ausbrecher Johann Stoffel, der es vom Verbrecher zu einer geachteten bürgerlichen Existenz brachte, widmet der Historiker Jürg Simonett eine spannende Biografie.

 

Mit dank riesigem Publikumsinteresse grossem Erfolg konnte Chur Tourismus in den vergangenen Wochen Führungen durch das mittlerweile stillgelegte Churer Gefängnis Sennhof anbieten. Passend zum Ende dieser Ära hat nun der Historiker Jürg Simonett, bis 2014 Direktor des Rätischen Museums, als Publikation des Instituts für Kulturforschung Graubünden die Biografie eines sehr illustren und seinerzeit legendären Sennhof-Insassen veröffentlicht, der allerdings etwas in Vergessenheit geraten ist: der Ein- und Ausbrecher Johann Stoffel aus Vals.

Von allen Seiten: Die Polizei fotografierte Johann Stoffel im Februar 1930 für die Verbrecherkartei.
Von allen Seiten: Die Polizei fotografierte Johann Stoffel im Februar 1930 für die Verbrecherkartei.

Stoffel lebte von 1899 bis 1970, und das Erstaunliche an seinem Leben ist, dass es nicht die verkorkste Existenz eines Verbrechers blieb, sondern aus dem kriminellen Bündner ein erfolgreicher Unternehmer im Kanton Schaffhausen wurde. Insofern ist Stoffel das mustergültige Beispiel für eine geglückte Resozialisierung dank Strafvollzug.

 

Ein legendärer Ruf

Die Streiche, die Stoffel den Ordnungshütern sowohl durch seine Ein- wie Ausbrüche spielte, liessen aus ihm einen populären Helden werden, der immer wieder die Lacher auf seiner Seite hatte. Sein elegantes Äusseres machte ihn ausserdem offenbar zu einem Frauenschwarm, was zusätzlich dafür sorgte, dass ihn bald ein legendärer Ruf umwehte. Einer der Höhepunkte seiner Popularität war die indirekte Mitwirkung an der Churer Fastnacht 1930, als der immer wieder aus dem Sennhof Entwichene die Fastnachtsplakette zierte und auch sonst am närrischen Treiben dieses Jahres zu allerlei Spässen Anlass gab.

 

Dies übrigens sehr zum Verdruss des «Bündner Tagblatts», das mahnend den Finger hob und die Frage stellte: «Wird da nicht die ganz verkehrte und verlotterte Lebensauffassung eines auf Abwege geratenen Lügners, Betrügers und Diebes verherrlicht? Man bejubelt und beweihräuchert den sittlich ganz herunter gekommenen Menschen (Konkubine in Zürich), den gemeingefährlichen Ein- und Ausbrecher, der sich ‘für alle Fälle’ mit dem scharfgeladenen Revolver bewaffnet.»

 

Keine Idealisierungen

Der grosse Reiz von Simonetts Stoffel-Biografie besteht darin, dass er immer wieder ausführlich aus zeitgenössischen Dokumenten zitiert und so eine Art Collage aus wissenschaftlichem Text und Quellen entsteht, die das Buch sehr lebendig wirken lassen, ohne dass es an wissenschaftlicher Genauigkeit mangeln würde. Simonett zeigt zwar sehr anschaulich, wie Stoffel fast als eine Art Robin Hood verehrt wurde, widersteht aber der Versuchung, dieses Leben hagiografisch zu idealisieren.

Simonett interessieren mehr die Umstände und Bedingungen dieser Existenz, denn als uneheliches Kind, als «Bastard», hat Johann Stoffel nicht gerade die besten Lebenschancen, schon gar nicht in der von Krieg und Armut gekennzeichneten ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Insofern ist das Buch auch ein wichtiger Beitrag zur Schweizer und Bündner Sozialgeschichte.

 

Manche Fragen bleiben offen

Etwas bedauerlich ist, dass das Quellenmaterial zu Stoffels zweiter Lebenshälfte als erfolgreicher Unternehmer im Kanton Schaffhausen viel karger ist. Gerne hätte man mehr über Stoffels späteres Leben und seine Uniformenfabrik erfahren, in der bis zu 15 Angestellte beschäftigt waren. Hier zeigt sich einmal mehr das Manko hiesiger Wirtschaftsgeschichte: dass allzu oft Firmendokumente vernichtet worden oder nicht mehr auffindbar sind. Angesichts der Tatsache, dass es sich bei vielen Unternehmen in der Schweiz um KMU handelt, ist das nicht weiter verwunderlich, aber trotzdem sehr schade.

Zur Bescheidenheit und Redlichkeit eines Historikers gehört es allerdings auch, Lücken auszuweisen und sich zum Nicht-Wissen zu bekennen. Und so zeigt sich, dass selbst das vermeintlich so üppig dokumentierte 20. Jahrhundert manche Fragen offenlässt.

Der spannenden und erfrischenden Art, auf die Simonett seine Erkenntnisse präsentiert, tut dies zum Glück keinen Abbruch, und so kann man die Biografie des Johann Stoffel nur wärmstens empfehlen.

 

 

Dienstag, 17. November 2020 / Quelle: Südostschweiz

 

 

 

 

 

VALSER GESCHICHTEN ZUM 1. AUGUST

 

DIE FERNWÄRME ERREICHT UNSERE HÄUSER

 

Im Mai 2019 beschloss die STWEG bei der ausserordentlichen Eigentümerversammlung, die Thermenhäuser zukünftig über die Fernwärme des "Wärmeverbund Vals" zu heizen.  Die bestehende Ölheizung soll nur noch die Spitzen im Winter abdecken oder als Backup dienen.

 

Das Gebäude der Fernwärme-Zentrale zur Energiegewinnung ist mittlerweile fertiggestellt. Nun stehen die aufwendigen Arbeiten für den Ausbau des Leitungsnetzes an. Der Anschluss zum House of Architects, wo unsere lokale Heizzentrale untergebracht ist, wird in diesen Tagen erstellt. Wann genau die Wärme des Wärmeverbundes bezogen werden kann, ist noch unklar.

 

28. Juni 2020


Verkauf der Therme Vals ist korrekt abgelaufen

Die Staatsanwaltschaft Graubünden hat das Verfahren im Zusammenhang mit dem Verkauf der Therme Vals an das Unternehmen von Remo Stoffel eingestellt. Das Verfahren lief unter anderem wegen Verdachts auf ungetreue Geschäftsbesorgung, nachdem die Bündner Regierung Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht hatte.

 

Die Bündner Regierung hatte bei der Staatsanwaltschaft vor rund drei Jahren Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht. Der Verdacht: ungetreue Geschäftsbesorgung im Zusammenhang mit dem Verkauf der Therme Vals. Nun hat die Staatsanwaltschaft Graubünden das Verfahren eingestellt, wie sie in einer Mitteilung schreibt.

Den damaligen Verwaltungsräten der Hotel und Thermalbad Vals AG wurde vorgeworfen, im Auftrag der Gemeinde Vals Verhandlungen über den Verkauf der Aktien der Gesellschaft geführt und dabei zum Nachteil der Gemeinde gehandelt und sich selber unrechtmässig bereichert zu haben. Sie hätten veranlasst, dass dem Kaufangebot der Stoffelpart, dem Unternehmen von Remo Stoffel, eine Unterbewertung der Gesellschaft zugrunde liege.

 

Ausserdem wurde den Verwaltungsräten vorgeworfen, in diesem Zusammenhang mit der Stoffelpart eine Vereinbarung abgeschlossen haben. Dabei hätten sie unter Verletzung ihrer Pflichten eine Vermögensschädigung, respektive eine Vermögensgefährdung, zum Nachteil der Therme verursacht. Sie sollen sich dabei unrechtmässig selber bereichert haben, indem sie sich seitens der Käufer zusichern liessen, auch nach einem Verkauf der Aktien der Gesellschaft weiterhin als deren Verwaltungsräte eingesetzt zu bleiben.

Zugleich soll sich durch den Kauf der Aktien unter Wert die Stoffelpart unrechtmässig bereichert haben. Und Besitzer Remo Stoffel soll ausserdem die beiden Verwaltungsräte zu ihrem unrechtmässigen Handeln angestiftet haben.

 

 

Mittwoch, 13. Mai 2020 / Quelle: Südostschweiz

 

 


 

KONTAKTE

 

Webmaster

Roland Imboden - contact@superieur.ch

 

Verwaltung

Addissa AG - Mathias Bundi - m.bundi@addissa.ch

 

Ausschussmitglieder

House of Architects / Selva: Herbert Puntigam, Martin Stuber

Haus Zerfreila: Franziska Hildebrand Alberti, Andreas Schmid

Haus Tomül: Roland Imboden, Peter Vetsch

Vertretung 7132 AG: Petra Lechthaler

 

IG Zweitwohnungsbesitzer Vals

www.IGZW-vals.ch