NEUER SKIRAUM FÜR DAS HAUS TOMÜL

 

Während die Häuser House of Architects und Zerfreila bereits über einen Skiraum verfügten, fehlte eine solche Einrichtung im Haus Tomül. Mit der Möglichkeit, den ehemaligen Verwaltungsraum neu zu nutzen, entschieden die Eigentümer an der EV 2019, diesen als Skiraum auszubauen. Pünktlich zu Beginn der Skisaison 2019/20 steht dieser nun den Bewohnern zur Verfügung. 

 

23. Dezember 2019


Bundesgericht lässt Baupläne für Ferienhäuser in Vals platzen

Das Bundesgericht hat zwei Baugesuche für Ferienhäuser in Vals aufgehoben, die als touristisch bewirtschaftete Zweitwohnungen geplant waren. Die Häuser liegen mehrere Kilometer vom damit verbundenen Hotel entfernt, sodass die betriebliche Einheit fehlt.

 

Es sei unwahrscheinlich, dass die Feriengäste der im Weiler Leis geplanten Ferienhäuser die Angebote und die Infrastruktur des Hotels in Vals nutzen würden, schreibt das Bundesgericht in einem am Donnerstag veröffentlichten Urteil. Vielmehr könne davon ausgegangen werden, dass die Gäste aufgrund der Distanz von rund 3,5 Kilometern das Hotel nur zum Schlüsselholen und -zurückbringen aufsuchen würden.

 

Insofern reicht der zwischen Hotel und Bauherren abgeschlossene Bewirtschaftungsvertrag nicht für eine Bewilligung von touristisch bewirtschafteter Zweitwohnungen aus, führt das Bundesgericht aus. Das Kriterium des einheitlichen Betriebs setze vielmehr einen gewissen räumlichen Zusammenhang voraus.

 

Die Entstehung der entsprechenden Bestimmung zeigt laut Bundesgericht, dass dem Gesetzgeber eine kommerzielle Bewirtschaftung durch eine Vermarktungs- und Vertriebsorganisation allein nicht reichte. Das Parlament habe eine Gefahr des Missbrauchs gesehen, wenn touristische Wohnungen ausserhalb einer hotelähnlichen Struktur angeboten würden.

Das Gesetz verlange objektive und kontrollierbare Elemente, um sicherzustellen, dass die Wohnungen langfristig touristisch bewirtschaftet werden, schreibt das Bundesgericht in seinen Erwägungen. Ein Bewirtschaftungsvertrag könne hingegen mit Einverständnis der beiden Parteien jederzeit aufgelöst werden.

 

Keine Planungszone

 

Die Gemeinde Vals hatte 2017 die Baubewilligungen unter Auflagen erteilt - auch bezüglich des Bewirtschaftungsvertrags. Eine Beschwerde des Vereins Helvetia Nostra wies das Verwaltungsgericht des Kantons Graubünden ab. Das Bundesgericht hat dem Verein nun im Hauptpunkt Recht gegeben.

Abgewiesen haben die Lausanner Richter den Antrag, für die unüberbauten Parzellen im Weiler Leis eine Planungszone zu verfügen. Der damit einhergehende Baustopp sollte genutzt werden, um die Auszonung gewisser Parzellen zu überprüfen.

 

In der Gemeinde Vals beträgt der Zweitwohnungsanteil weit über 20 Prozent. Deshalb dürfen keine Zweitwohnungen mehr gebaut werden. Die Gemeinde verfügt zudem über zu grosse Baulandreserven und muss deshalb ihren Bau- und Zonenplan überarbeiten.

 

Donnerstag, 03. Oktober 2019 / Quelle: Südostschweiz.ch / Agentur sda

 

 

Frauenpower im 7132 Hotel in Vals

Die versierte Hotelière Katrin Rüfenacht ist die neue General Manager im 7132 Hotel. Sie übernimmt per 1. November 2019 die operative Führung des 7132 Hotels und der 7132 Therme in Vals.

 

Katrin Rüfenacht (41) verfügt über eine grosse Führungserfahrung. Sie war während 11 Jahren für die Giardino Group tätig. Zunächst in der Position F&B und Event Manager und anschliessend während der letzten acht Jahre als General Manager im Giardino Mountain. Sie führte das luxuriöse Boutique-Hotel in Champfèr bei St. Moritz seit der Eröffnung und war massgeblich für die erfolgreiche Positionierung des Hotels und dessen wirtschaftliche Entwicklung verantwortlich.

 

Katrin Rüfenacht (eidg. diplomierte Hotelière SHL) tritt die Nachfolge von Beat Fleischmann an, der eine neue berufliche Herausforderung annehmen will. Hans-Peter Domanig, Präsident des Verwaltungsrates: «Wir danken Beat Fleischmann für sein grosses Engagement und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute. Gleichzeitig freuen wir uns sehr, mit Katrin Rüfenacht eine charismatische Gastgeberin und innovative Managerin gewonnen zu haben. Wir sind überzeugt, dass sie das 7132 Hotel erfolgreich in die Zukunft führen wird.»

 

Philippe Frutiger, CEO Giardino Group: «Wir danken Katrin Rüfenacht für ihr grosses Engagement für die Giardino Group in den vergangenen elf Jahren. Ihre Persönlichkeit und langjährige Erfahrung leisteten einen enormen Beitrag zur Erreichung der höchsten Gästezufriedenheit. Wir wünschen ihr auch weiterhin so grossen, beruflichen Erfolg.» Frutiger übernimmt zum Start der Wintersaison das Interimsmanagement des Fünf-Sterne-Hauses. Nur einen Steinwurf von St. Moritz entfernt, ist Giardino Mountain eines von vier Häusern der Schweizer Luxushotelgruppe Giardino Group. Das Designhotel verfügt über 78 Zimmer und Suiten, das 2-Sterne-Restaurant Ecco, das Restaurant Hide & Seek und das Engadiner Restaurant «Stüva». Im dipiù Spa entspannen die Gäste nach einem ereignisreichen Tag in den Bergen.

 

Katrin Rüfenacht freut sich auf ihre neue Herausforderung: «Nach acht erfolgreichen und mit viel Herzblut geprägten Jahren im Hotel Giardino Mountain bin ich bereit für eine neue, spannende Herausforderung. Als passionierte Gastgeberin freue ich mich sehr, gemeinsam mit dem 7132 Team dem einzigartigen Luxushotel in Vals – mit Architektur und Gastronomie auf Top-Niveau – eine persönliche Note zu verleihen.»

 

Samstag, 26. September 2019 / Quelle: Pressemitteilung 7132

 

 

Valser «Chästeilet»:
 Ein sehr gutes Käse-Jahr

Am Montagmorgen holten die Bauern auf der Alp Selva in Vals bei der «Chästeilet» den ihnen zustehenden Käse auf der Alp ab. 68 Kühe haben diesen Sommer 54'900 Liter Milch produziert. Daraus entstanden 780 Käse und 100 Mutschli, gesamthaft gut 4700 Kilogramm Käse - ein sehr gutes Jahr.

 

Montag, 16. September 2019 / Quelle: Südostschweiz

 

 

Ausgezeichnetes 2018 für Vals

Am Freitagabend hat die Valser Gemeindeversammlung die Jahresrechnung vom Jahr 2018 genehmigt.

 

Mit einem Ertragsüberschuss von über eine Million Franken bzw. über 700'000 Franken über dem Budget schliesst die Rechnung sehr gut ab, teilt die Gemeinde per Medienmitteilung mit. «Zu verdanken ist dies hauptsächlich Mehreinnahmen bei den Steuern», schreibt Stefan Schmid, Gemeindepräsident, in der Mitteilung. Die Investitionen betragen 3.4 Millionen Franken brutto - 1.1 netto. 

Zudem gibt es nun auch freie Bahn für den geplanten Sennerei-Neubau der Sennereigenossenschaft Vals. Der Neubau wurde mit einem Beitrag 300'000 Franken bewilligt und soll rund 3.5 Millionen kosten. Ausserdem wurde die Erstellung eines neuen Wasserreservoirs von der Versammlung mit einem Nachtragskredit von 700'000 Franken bewilligt. 

Zum Schluss wurde noch das Einbürgerungsgesuch einer Schweizer Gesuchstellerin genehmigt. 

 

Samstag, 06. Juli 2019 / Quelle: Südostschweiz.ch

 

 

Valser Lebensretter werden für ihre Tat geehrt

Zwei Mitarbeiter der Valser Mineralquellen AG haben genau richtig gehandelt, als ein Arbeiter plötzlich Herzprobleme bekam. Sie retteten ihm das Leben und wurden dafür zu den Betriebssanitätern des Jahres 2018 gekürt.

 

Corinne Raguth Tscharner

 

Am Valentinstag 2018 retteten die Betriebssanitäter Urs Berni und Richard Huber von der Valser Mineralquellen AG das Leben eines Monteurs, der gerade im Bündner Betrieb tätig war. Sie hätten in einem schweren Notfall richtig und vorbildlich gehandelt, schreibt die Schweizer Vereinigung für Betriebssanität (SVBS) in einer Mitteilung und verleiht den beiden Bündnern dafür den SVBS Award 2018. Damit können sich Berni und Huber Betriebssanitäter des Jahres nennen.

 

Der 14. Februar 2018

«Ich war im Büro, als ich den Anruf bekam, dass ich schnell ins Sanitätszimmer kommen solle», erzählt Urs Berni, der die Betriebssanität der Valser Mineralquellen leitet und dort als Disponent tätig ist. Dort angekommen findet Berni zwei Angestellte einer externen Firma vor. Einer von ihnen, der Monteur, wälzt sich auf der Liege und schreit vor Schmerzen. «Innert Sekunden habe ich realisiert, dass es dem Patienten wirklich nicht gut geht», so Berni, der zuerst an eine Nierenkolik denkt, da der Mann über starke Bauchschmerzen klagt. Kurze Zeit danach ist der Patient aber kaum noch ansprechbar. Es muss also etwas Ernsteres sein. Ein Herzinfarkt, wie sich später herausstellt.

 

Berni setzt den Defibrillator ein und alarmiert innerhalb von zwei Minuten Richard Hubert, der ebenfalls als Betriebssanitäter tätig ist und die Notrufzentrale alarmiert, die wiederum den Dorfarzt und die Rega benachrichtigt. Nur wenige Augenblicke später unterstützt ihn Hubert und der Dorfarzt trifft ein. «Es ist alles so schnell gegangen», meint Berni. Nach 20 Minuten trifft die Rega ein und nach 35 Minuten die Ambulanz, die den Patienten anschliessend zum Heli-Landeplatz bringt. Von da aus geht es mit der Rega ins Kantonsspital St. Gallen.

 

Schnelles Handeln ist ausschlaggebend

Dass an diesem Februartag alles so schnell ablief, lobt die SVBS. Berni betont jedoch, dass dies nicht nur ihm zu verdanken sei. «Glücklicherweise haben alle im Betrieb schnell reagiert und mich alarmiert. So konnte ich sofort reagieren. Auch die Unterstützung von Richard Hubert war eine grosse Hilfe.» Genau das sei dem Patienten schlussendlich zu Gute gekommen. «Es war auch hilfreich, dass ich schon viel Erfahrung habe», so Berni weiter. Er ist seit rund 15 Jahren als Betriebssanitäter tätig und besucht regelmässig Auffrischungskurse. «Man muss dafür leben, immer dran bleiben und vor allem Freude an der Tätigkeit haben.

 

Dankbarkeit spürbar

Es ist ein schönes Gefühl einem Mitmenschen das Leben zu retten», meint Berni, auch wenn ihm diese Tatsache nicht gleich nach dem medizinischen Notfall Bewusst geworden war. Am meisten gefreut habe er sich über die Erleichterung und Dankbarkeit der Familie des Monteurs. Nach dem Spitalaufenthalt fuhr dieser mit seinem Sohn nach Vals zurück, um sich persönlich bei Berni und seinen Kollegen zu bedanken.

 

Samstag, 06. April 2019 / Quelle: Südostschweiz.ch

 

 

Stiftung für Therme Vals rückt näher

Mitte des Jahres soll der Valser Gemeindeversammlung die Überführung der Felsentherme in eine Stiftung vorgelegt werden, berichtet die «Südostschweiz».

 

Urs Honegger

 

«Die Verhandlungen mit Immobilienunternehmer und Therme-Besitzer Remo Stoffel tragen offenbar bald Früchte», schreibt die «Südostschweiz»: Wie der Valser Gemeindepräsident Stefan Schmid an der Gemeindeversammlung vom Freitagabend bekanntgeben konnte, seien die gemeinsamen Gespräche mittlerweile so weit fortgeschritten, dass die Errichtung einer Stiftung für die Felsentherme von Peter Zumthor Mitte Jahr dem Souverän zum Entscheid vorgelegt werden kann. Zudem habe Stoffel respektive die Priora AG die Ende März fällige zweite Teilzahlung von 1,5 Millionen Franken an den Bau der neuen Mehrzweckhalle laut Schmid vereinbarungsgemäss geleistet, berichtet die «Südostschweiz».

 

Montag, 01. April 2019 / Quelle : Hochparterre.ch

 

 

Valser Schulhaus und Mehrzweckhalle neu am Fernwärmenetz

An der Valser Gemeindeversammlung am Freitag werden Kredite im Wert von 500'000 Franken gesprochen. Unter anderem soll das Schulhaus und die neue Mehrzweckhalle ans Fernwärmenetz der Wärme Vals AG.

 

Die Valser Gemeindeversammlung bewilligte am Freitag den Anschluss des Schulhauses und der neuen Mehrzweckhalle an den Wärmeverbund. Die Heizenergie soll somit neu über das Fernwärmenetz der Wärme Vals AG bezogen werden. Dafür wurde ein Kredit von 200'000 Franken gesprochen. Das teilt die Gemeinde in einer Mitteilung mit.

 

Weiter stimmte die Versammlung der Sanierung der WC-Anlagen im Gemeindehaus, die mit 170'000 Franken budgetiert ist, zu. Auch der Kredit über 130'000 Franken für die Instandstellung von Waldstrassen wurde genehmigt. Über die Teilrevision der Ortsplanung, die geringfügige Anpassungen in der Ortsplanung enthält, soll an der Urne abgestimmt werden.

 

Stiftung Felsentherme

Gemeindepräsident Stefan Schmid bestätigt zudem, dass die Verhandlungen mit Remo Stoffel über die Errichtung der Stiftung Felsentherme weit fortgeschritten sind. Ziel beider Parteien sei es, das Projekt Mitte Jahr der Gemeindeversammlung unterbreiten zu können. Ausserdem habe Remo Stoffel bzw. die Priora AG die zweite Teilzahlung von 1,5 Mio. Franken an den Neubau der Mehrzweckhalle vereinbarungsgemäss geleistet, heisst es in der Mitteilung weiter.

 

Samstag, 30. März 2019 / Quelle: Südostschweiz.ch

 

 

Stoffel fusioniert Valser Therme und überschuldetes Hotel

Der Bündner Immobilienunternehmer integriert das «7132 Hotel» mit der Zumthor-Therme in sein Unternehmen.

 

Der Bündner Immobilienunternehmer Remo Stoffel integriert sein «7132 Hotel» mit der bekannten Therme im Bergdorf Vals in die Priora Suisse in Chur. Das Hotel steckt gemäss amtlich veröffentlichten Zahlen in den Schulden.

 

Wie aus der am Dienstag im Bündner Kantonsamtsblatt publizierten Mutationsnotiz hervorgeht, übernimmt die Priora Suisse AG in Chur die Aktiven und Passiven der 7132 AG in Vals. Gemäss Auszug stehen Aktiven von 109'819'054 Franken Passiven (Fremdkapital) von 153'696'207 Franken gegenüber.

 

Es lägen Rangrücktrittserklärungen im Umfang der Unterdeckung und der Überschuldung sowohl der übernehmenden als auch der übertragenden Gesellschaft vor, hiess es weiter. Rangrücktrittserklärungen kommen ins Spiel, um wegen Überschuldung nicht den Richter einschalten zu müssen. Mit dem Rangrücktritt verzichtet ein Gläubiger im Konkursfall auf die Begleichung einer Forderung.

 

Stoffel dementiert

Remo Stoffel liess auf Anfrage schriftlich ausrichten, er habe mit diesen Entscheidungen in der Schweiz einfache, klare Unternehmens-Strukturen geschaffen, um international industriell zu wachsen. Die Entscheide hätten mit dem Geschäftsgang der 7132 AG nichts zu tun.

 

Über die Finanzen seines Unternehmens will Stoffel generell nicht kommunizieren. Er teilte mit: «Als privat gehaltene Firma haben wir keine Veranlassung, uns zu einzelnen Unternehmen der Gruppe zu äussern. Ein privates Unternehmen muss die süssen Früchte des Unternehmenserfolges nicht mit der Öffentlichkeit teilen.»

 

Therme mit im Paket

Sozusagen mitfusioniert mit dem Hotel wird die bekannte Therme in Vals, geschaffen vom bekannten Architekten Peter Zumthor. Die Baute aus Platten des Valser Quarzit hatte Stoffel im März 2012 erworben. Die Umstände dieses Verkaufs sind in Graubünden immer noch Gegenstand einer Untersuchung durch einen ausserordentlichen Staatsanwalt.

 

Vor zwei Jahren stimmte die Gemeindeversammlung der Überführung der Therme in eine Stiftung der Gemeinde zu. Eine der Bedingungen damals: Stoffel behielt das Nutzungsrecht des Bades.

 

Die Fusion ist auch auf der Gemeindeverwaltung in Vals zur Kenntnis genommen worden. Gemeindepräsident Stefan Schmid sagte auf Anfrage, für die Gemeinde Vals ändere sich dadurch nichts, abgesehen davon, dass es im Zusammenhang mit den bestehenden Verträgen einen neuen Ansprechpartner gebe. (sda)

 

Dienstag, 12. März 2019 / Quelle: Tagesanzeiger

 

 

Wieder zwei Sterne für Vals

Grosse Überraschung bei der Gala des «Guide Michelin» in Luzern. Das «Silver» in Vals darf seine zwei Sterne behalten, dabei wurde erst im Mai der Küchenchef gewechselt. Mitja Birlo zeigt sich überwältigt.

 

Ruth Spitzenpfeil

 

Er hatte gar keine Einladung bekommen an die grosse Gala von «Guide Michelin» im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL). Und trotzdem war Mitja Birlo gestern wahrscheinlich der glücklichste Koch der Schweiz. Ein alter Kollege gab die gute Nachricht per Whatsapp von Luzern nach Vals durch: Die zwei Sterne für das Restaurant «Silver» in Remo Stoffels «7132 Hotel» bleiben erhalten. Damit hat der 32-Jährige geschafft, was ihm kaum jemand zutraute. Erst im vergangenen Mai hatte er die Leitung übernommen nach dem abrupten Abgang von Shooting-Star Sven Wassmer. Normalerweise reagiert die Bibel des guten Geschmacks skeptisch auf ein solches Manöver. Doch jetzt ist klar, dass der renommierte Gourmetführer die Leistung des früheren Sous-Chefs gleich hoch bewertet wie die seines Vorgängers.

 

«Ich habe die zwei Sterne verteidigt; jetzt sind sie meine. Da bin ich brutal stolz drauf.» Mitja Birlo, Küchenchef «Silver» in Vals

«Es ist unbeschreiblich», sagt Birlo, der nach der ausgebliebenen Post von «Michelin» mit dem Schlimmsten gerechnet hatte. Er kann sich nicht erklären, warum er nicht an die Verleihung eingeladen wurde. Aber das war ihm am Dienstagabend völlig egal. «Ich habe die zwei Sterne verteidigt; jetzt sind sie meine. Da bin ich brutal stolz drauf.» Birlo verweist auf die Teamleistung, die das möglich gemacht hat. Er war vom ersten Tag des «Silver» dabei und konnte nach der Übernahme fast auf die gesamte angestammte Crew bauen. Er stellte «mit Volldampf» das Menü um und änderte alles, was den Stempel von Wassmer trug. Die Küche sei jetzt weniger puristisch als früher, sagt er. Die Tester des Guide haben es offensichtlich goutiert.

 

Ein Berliner in St. Moritz

Ein neuer Stern für Graubünden geht nach St. Moritz – und zwar in ein Hotel, das Tourismusgeschichte geschrieben hat. Das mehr als 160-jährige «Hotel Kulm» darf nun erstmals eines seiner Restaurants mit der «Michelin»-Auszeichnung schmücken. Zu verdanken hat es dies dem Berliner Tim Raue, der neben seinen Unternehmen in Deutschland im Winter jeweils das «The K by Tim Raue» im Grandhotel betreibt. Die Verbindung entstand einst durch einen Gastauftritt Raues am Gourmet-Festival.

 

Caminada unangetastet

Auf den «Guide Michelin», den der französische Reifenhersteller für die Schweiz erstmals im Jahr 1908 herausgegeben hatte, mussten die Gourmets diesmal zwei Monate länger als üblich warten. Dafür hat man diesmal die Bekanntgabe der Gewinner gross aufgezogen. Doch so manch gestandener Meister dürfte mit einem etwas mulmigen Gefühl ins KKL gereist sein. Denn die Tester des Guide hatten zuvor in Frankreich den Göttern im Koch-Olymp das Fürchten gelehrt. Gleich drei berühmte Küchenchefs verloren ihren dritten Stern, darunter die elsässische Kochlegende Marc Haeberlin, dessen «Auberge de l’Ill» in Illhäusern die höchste Auszeichnung mehr als 50 Jahre innehatte.

 

Ein ähnliches Drama hat sich in der Schweiz nicht abgespielt. Im Gegenteil: Es wurden so viele Sterne wie noch nie vergeben, insgesamt 128. Herabgestuft wurde aufgrund mangelnder Leistungen niemand; dies geschah nur – wie etwa beim «Weiss Kreuz» in Malans – aufgrund eines Pächterwechsels.

 

Graubünden hat seine führende Stellung als Genusskanton beibehalten. Und einsam an der Spitze steht weiterhin Andreas Caminada mit seinem Restaurant auf «Schloss Schauenstein» in Fürstenau. Seine drei Sterne wurden souverän bestätigt. «Ganz sicher sein kann man sich bei ‘Michelin’ ja nie», sagt der Bündner. Aber er habe ein gute Gefühl gehabt. «Wir wissen, dass wir jeden Tag an der Front einen guten Job machen und uns stetig weiterentwickeln.»

 

Wie schon im letzten Jahr kann sich Caminada sogar über insgesamt fünf Sterne freuen. Denn seine beiden «Igniv»-Ableger in St. Moritz und Bad Ragaz haben jeweils einen Stern erobert. Doch diese Lorbeeren will der Star gerne seinen Zöglingen Marcel Skibba und Silvio Germann überlassen. «Das sind ihre Restaurants und ihr Verdienst.» Er selbst freut sich, dass neben dem Schloss nun seine weiteren Projekte in Fürstenau gedeihen. Die Bäckerei sei nun wieder geöffnet; das Gasthaus folge im Mai.

 

Mittwoch, 06. Februar 2019 / Quelle: Südostschweiz.ch

 

 

«Das erste Freilicht-Kunsthaus weltweit»

Zonentypen gibt es viele in der Raumplanung. In Vals kommt vielleicht bald ein Novum dazu: Ein Team arbeitet mit der Gemeinde an einer alpinen Kunstzone.

 

Jano Felice Pajarola

 

Gesucht werden die besten Künstler – im Fussball wäre es die Champions League.

Es befindet sich einiges im Umbruch im Valser Tourismus. Eine Strukturreform in den Tourismusorganisationen ist angedacht, das neue Finanzierungsmodell der Sportbahnen wird umgesetzt – Themen, über die die Bevölkerung am Samstagabend öffentlich informiert wurde.

 

Erstmals im Detail vorgestellt wurde auch ein ganz besonderes Projekt: die Kunstzone Vals. Unter dem Titel «Valser Weg» sollen Kunstwerke «in einer weiten, offenen alpinen Landschaft» ermöglicht werden, wie es im Konzept zur Zone heisst. Diese ist gedacht als neues Element in der Raumplanung, sie soll bestehende Zonen überlagern, ohne die heute üblichen Bewirtschaftungen und Regelungen zu tangieren, und von bleibender Dauer sein. Entwickelt hat die Idee ein Team unter der Leitung von Pius Truffer in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde – dem Team gehören auch Gemeindepräsident Stefan Schmid und Tourismusvorsteher Ralf Brot an.

 

Acht Quadratkilometer gross

Entstehen solle, sagt Truffer, «das erste Freilicht-Kunsthaus weltweit», in einer Berggegend von rund acht Quadratkilometern Grösse. Konkret geht es um das Areal von der Leisalp im Norden bis zum Weiler Frunt und Zerfreila im Süden. Höhenmässig soll die Zone auf rund 1800 Metern über Meer entlang der Wanderroute von Gadastatt nach Frunt beginnen und bis hinauf zur Bergkette um Piz Aul, Schwarzhora und Dachberg reichen. Von der Zone ausgenommen wären definierte Gebiete von nationalem Schutzinteresse und Gefahrenzonen. Was im Konzept betont wird: Der «Valser Weg» ist nicht als Themenpfad gedacht, an dessen Rand «irgendwelche Kunstobjekte» zu stehen kommen. «Und wir sprechen auch nicht von einer Kunstausstellung wie zum Beispiel in Bad Ragaz», ergänzt Truffer. Man habe vielmehr den Anspruch, in einer eigens dafür geschaffenen Zone ein «Berg- und Kulturerlebnis» zu bieten.

 

Keine «Show-off-Spektakel»

Aufgegriffen werden sollen Themen des Tourismus oder der Lebensformen in den Bergen; in der künstlerischen Umsetzung innerhalb der Zone sollen diese Themen dann mit spezifischem Valser Bezug reflektiert werden. Von «Show-off-Spektakeln» und «Marketing-Attraktionen» grenze man sich dabei klar ab.

 

Einen Platz finden sollen in der Zone nicht nur bildende Kunst und Bildhauerei: Auch Musik, Literatur, Theater und Tanz, Film, Lichtinstallationen und digitale Medien sind laut Konzept als Formen denkbar.

 

Die Gemeinde plant eine gemeinnützige Organisation auf Basis eines Vereins für die Kunstzone aufzubauen – und sie wird auch bei der Finanzierung eine tragende Rolle spielen, wie dem Konzept zu entnehmen ist. Über Investitionsgrössen könne zum heutigen Zeitpunkt noch nichts gesagt werden. Unterstützung versprochen hat Remo Stoffel; als Projektpartner wird die 7132 AG erwähnt.

 

Therme tageweise günstiger

Neuigkeiten zu vermelden gibt es zur Therme. Ab heute ist sie montags und dienstags wieder geöffnet, wie Visit Vals am Freitag via Inserat einen Bericht im «Bündner Tagblatt» bestätigte. Im Zuge der Fünf-Tage-Woche im Hotel «7132» war das Bad an den beiden ersten Wochentagen geschlossen worden; nun ist es dank einer neuen Vereinbarung mit «7132»-Eigentümer Stoffel von 11 bis 18 Uhr zugänglich. Eintrittskarten für Montag und Dienstag sind bei Visit Vals erhältlich, die Tourismusorganisation ist dann auch für den Betrieb des Bades verantwortlich. Und: Die Eintritte kosten für Tagesgäste nicht die sonst üblichen 80, sondern nur 55 Franken.

 

Die Tourismusorganisation Visit Vals notabene soll es in der heutigen Form bald nicht mehr geben. Gemäss Gemeindepräsident Schmid sollen die bestehenden Organisationen – Visit Vals, die Sportbahnen-AG und die Valser Marketingkommission – in einer einzigen neuen AG zusammengefasst werden. Durch den Erwerb von Aktien sollen sich Leistungsträger aus dem Tal an der Gesellschaft beteiligen können. Und jene Gruppierungen, die mit dem neuen Finanzierungsmodell des Tourismus Beiträge ins System leisten – also Hotellerie, Gewerbe, Parahotellerie, Zweitwohnungsbesitzer und die Gemeinde – sollen im Verwaltungsrat vertreten sein. Die neue Struktur soll Mitte dieses Jahres eingeführt werden, wie Schmid erklärt.

 

Montag, 28. Januar 2019 / Quelle: Südostschweiz.ch

 

 

Valser Tourismus soll eine Reform erleben

Am Samstag hat eine Arbeitsgruppe in Vals über die Absichten und Ziele einer Reorganisation der Valser Tourismusstrukturen informiert. Es soll eine neue Gesellschaft «Visit Vals AG» entstehen.

 

In Vals sollen alle touristisch relevanten Aktivitäten in einer einzigen, schlanken Organisation zusammengefasst werden, sodass nur eine Gesellschaft für die Tourismusentwicklung in Vals zuständig ist, wie es in einer Medienmitteilung heisst.

 

Aus diesem Grund sollen die drei heute bestehenden Organisationen Sportbahnen Vals AG (Skigebiet), Visit Vals (Tourismusinformationsbüro, Skischule, touristisches Angebot) und Marketing Vals (Werbung, Marketing) in eine neue Gesellschaft «Visit Vals AG» zusammengeführt werden.

 

Die Gemeinde solle massgeblich an der neuen Gesellschaft beteiligt sein, wie dies bereits bei den Sportbahnen der Fall sei. Verschiedene Angebote (Gondelbahn, Wanderbus, Betrieb des Informationsbüros) erfülle die neue Organisation mittels Leistungsaufträgen, welche die Gemeinde im Herbst beschlossen habe.

 

Die neue Gesellschaft werde für die Gästeerlebnisse im Ort, die Gästeinformation, die Vermarktung des Ortes, für Infrastrukturen, insbesondere Betrieb des Skigebiets Vals 3000 und die Gastronomie im Skigebiet zuständig sein.

 

Es ist vorgesehen, die neue Struktur auf etwa Mitte Jahr einzuführen, wie es abschliessend heisst.

 

Sonntag, 27. Januar 2019 / Quelle Südostschweiz

 

 

Gnädige Aktionäre bei der Sportbahn Vals

Nachdem die Valser Gemeindeversammlung dem Finanzierungskonzept der Valser Sportbahnen zugestimmt hat, zieht nun auch die Sportbahnen Vals AG nach: Die Aktionäre stimmten einer Nennwertreduktion jeder Aktie um 90 Franken zu.

 

Eine Woche nach der Gemeindeversammlung in Vals haben nun auch die Aktionäre der Sportbahnen Vals AG einer Bilanzsanierung zugestimmt. Das Aktienkapital wurde von 4,12 Millionen auf 412'000 Franken massiv reduziert. Die Aktionäre waren gnädig und äusserten keine Einwände gegen die Bilanzsanierung.

 

Urnenabstimmung folgt

Der Jahresverlust der Sportbahnen Vals AG beträgt gut 600'000 Franken. Werden die Verluste aus den Vorjahren dazugerechnet resultiert unter dem Strich ein Bilanzverlust von über 2,7 Millionen Franken.

 

Mit diesen Zahlen standen die Sportbahnen vor dem Aus. Retter in Not war die Gemeindeversammlung, die kürzlich einem Finanzierungskonzept zustimmte, wonach die Gemeinde auf eine ausstehende Forderung in Höhe von 3,2 Millionen verzichtet. Zusätzlich garantiert die Gemeinde laut dem Versammlungsbeschluss einen jährlichen Betriebsbeitrag in Höhe von 900'000 Franken. Allerdings müssen die Valser diesen Entschied am 25. November an der Urne noch absegnen. 

 

Mit diesem Konzept können künftig Einheimische, Feriengäste und Auswärtige gratis mit der Gondelbahn von Vals nach Gadastatt fahren. Weiter sollen günstige Skitageskartenpreise in der Höhe von 33 Franken beziehungsweise 333 Franken für das Saisonabo, Schneesportbegeisterte nach Vals locken.
Finanziert werden die Sanierungspläne über eine Erhöhung der Liegenschaftssteuer, eine neue Beherbergungsabgabe und einem jährlichen Beitrag aus dem allgemeinen Haushalt.

 

Sonntag, 21. Oktober 2018 / Quelle: Südostschweiz

 

 

Der erste Valser Herbstlauf ist Geschichte

In Vals wurde am Wochenende eine Premiere gefeiert. Mehr als 100 Läuferinnen und Läufer konnten während des Herbstlaufes das schöne Wetter geniessen.

 

Am Sonntag feierte der erste Valser Herbstlauf seine Premiere. Laut einer Medienmitteilung verzeichnete die Strecke von Vals auf dem alten Zervreilaweg zur Staumauer und über Frunt weiter zum Ziel auf der Gadastatt über 100 Teilnehmende.

 

Der Sieger, Marcel Berni, brauchte dafür ziemlich genau eine Stunde (1:00:40). Mit dem amtierenden Team-Europameister im Halbmarathon, gewann ein Athlet mit Valser Wurzeln. Bei den Frauen setzte sich Ornella Poltéra mit einer Zeit von 1:20:58 durch.

 

Der zweite Valser Herbstlauf findet am Sonntag, 6. Oktober 2019 statt.

 

Mittwoch, 17. Oktober 2018 / Quelle: Südostschweiz

 

 

Valser wollen ihre Sportbahnen retten

Die Sportbahnen Vals standen vor dem Aus. Nach langwierigen Diskussionen und Varianten-Prüfungen und Umfragen haben die Stimmbürger an der Gemeindeversammlung am Freitag über das Modell «Gadastatt included» abgestimmt und diesem mit grossem Mehr den Segen gegeben.

 

Vor rund einem Jahr lagen die Sportbahnen Vals praktisch am Boden, die Zukunft war mehr als unsicher. Nun haben die Stimmbürger von Vals dem Plan zur Sanierung und Rettung der Bahnen an der Gemeindeversammlung am Freitagabend ihren Segen erteilt.

 

Dazwischen lagen Monate der Diskussionen, von Arbeitsgruppen, mehreren Rettungs-Varianten, über die gestritten wurde, einer Online-Umfrage und letztlich jenem Sanierungskonzept, das jetzt umgesetzt werden kann sofern die Stimmbevölkerung dem Konzept auch noch an der Urnenabstimmung vom 25. November ihren Segen gibt. 

 

Modell «Gadastatt included»

Dieses Modell beinhaltet den Verzicht von einigen Gläubigern auf ihre Forderungen und eine Garantie für Amortisation, wie der Gemeinderat Anfang September vorgeschlagen hatte. Das Modell «Gadastatt included» sieht vor, dass die Gemeinde einen jährlichen Betriebsbeitrag über 900'000 Franken garantiert. Dafür ist die Nutzung der Gondelbahn Gadastatt gratis und die Ski-Tickets sehr günstig.

 

Finanziert werden diese 900'000 Franken durch eine minime Erhöhung der Liegenschaftssteuer von 1 auf 2 Promille, eine neue Beherbergungsabgabe und einem jährlichen Beitrag aus dem allgemeinen Haushalt. 

 

 

Samstag, 13. Oktober 2018 / Quelle: Südostschweiz

 

 

Vals erfüllt sich einen 30-jährigen Traum

Am Montag erfolgte in Vals der Spatenstich zur neuen Mehrzweckhalle. Im neuen Gebäude sollen neben der Turnhalle eine Arztpraxis, Physiotherapie- und Fitnessräume sowie Sitzungsräume Platz finden.



 

Was lange währt wird endlich gut: 30 Jahre dauerten die Diskussionen rund um eine neue Mehrzweckhalle in Vals, am Montag schliesslich erfolgte der Startschuss in die Zukunft. Im Beisein der Lehrerschaft, des Gemeindevorstandes, des Investors Remo Stoffel und Dorfarztes Ingo Kaczmarek erfolgte der Spatenstich des lange ersehnten Baus.

 

Gemeindepräsident Stefan Schmid sei überzeugt, dass die neue multifunktionale Infrastruktur zur Attraktivität von Vals als Wohnort beitragen werde. Dabei sei die Planung des neuen Gebäudes anspruchsvoll gewesen: Einerseits erfordere der Standort am Hang südlich des Schulhauses Hangsicherungsmassnahmen, anderseits mussten verschiedene Bedürfnisse auf begrenztem Raum untergebracht werden. «Die Architekten und Ingenieure haben die Aufgabe sehr gut gelöst», fand Schmid. Der Bau füge sich ins Dorfbild ein und werde dennoch einen markanten Akzent beim bestehenden Schulhaus setzen.

 

Kosten im Plan

Das neue Gebäude, das eine Mehrzweckhalle mit einem Normspielfeld für den Sport, eine Arztpraxis, Physiotherapie- und Fitnessräume sowie Sitzungsräume umfasst, soll im Frühling 2020 fertiggestellt werden. Aufgrund der bisherigen Bauvergaben soll der Kostenrahmen von 14,5 Millionen Franken eingehalten werden können, heisst es in einer Mitteilung. 4,561 Millionen davon steuert Investor Remo Stoffel bei. Dieser Beitrag wurde im Zusammenhang mit dem Verkauf des Hotels Therme an Stoffel im Jahr 2012 zugesichert.

 

Dienstag, 21. August 2018 / Quelle: Südostschweiz

 

 

Tourismusfinanzierungs-Modelle

Modell 1 «all included» und Modell 2 «Gondelbahn bis Gadastatt included» bleiben im Rennen.

Umfrageergebnisse zu den Tourismus-Finanzierungsmodellen in Vals liegen vor

 


Im Sommer 2017 wurden erste Ideen zur Rettung der Sportbahnen Vals AG bei der Bevölkerung zur Diskussion gestellt. In einer ersten Online-Umfrage sprach sich eine grosse Mehrheit der Einheimischen und Zweitwohner für den Erhalt der Gondelbahn und des Skigebietes aus.

 


Basierend auf diesem Feedback und diversen Gesprächen mit Vertretern von Zweitwohnern und Beherbergern wurden vier konkrete Modelle zur zukünftigen Finanzierung der Sportbahnen Vals AG ausgearbeitet und der Öffentlichkeit am 25. Mai 2018 an einer sehr gut besuchten Informationsveranstaltung vorgestellt.

 


Im Anschluss an die Veranstaltung konnten sich wiederum alle interessierten Kreise an einer Online-Umfrage zu den präsentieren Modellen äussern. Bereits im Vorfeld der Umfrage hat die «Interessengemeinschaft der Zweitwohnungsbesitzer in Vals» ihre Unterstützung für Modell 2 «Gondelbahn bis Gadastatt included» bekundet.

 


Die Online-Umfrage wurde sehr rege genutzt. Insgesamt gingen 729 Antworten ein. Davon stammten 245 von Einwohnern, 457 von Zweitwohnern und 27 von Beherbergern. 92 % der Antwortenden gaben an, die Gondelbahn zu benutzen und 75 % der Antwortenden fahren im Winter auch Ski in Vals.

 


Die Präferenzen zu den verschiedenen Finanzierungsmodellen sind eindeutig:

 

• Bei allen drei Interessengruppen (Einwohner, Zweitwohner, Beherberger) findet das Modell 2 «Gondelbahn bis Gadastatt included» die höchste Akzeptanz. Bei allen Interessengruppen findet eine Mehrheit, es sei eine gute oder diskutierbare Lösung. Bei der Wahl zwischen den verschiedenen Modellen wird es bei allen Interessengruppen von mindestens 70 % der Antwortenden auf Platz 1 oder 2 gesetzt.

 

• Das Modell 1 «all included» polarisiert über alle Interessensgruppen hinweg stark. Bei den Einwohnern stösst es aber nach wie vor auf die grösste Zustimmung. Auch bei diesen ist aber die Zahl jener, die das Modell nicht unterstützen können fast ebenso hoch, wie die Zahl jener, die es eine gute Lösung finden. Bei den Beherbergern und Zweitwohnern finden jeweils zwei Drittel der Antwortenden, es sei eine schlechte Lösung, die sie nicht unterstützen können.

 

• Die Modelle 3 «Defizitgarantie» und 4 «1&2 Mixed» polarisieren zwar etwas weniger stark als Modell 1. Sie werden aber beide von der klaren Mehrheit der jeweiligen Interessengruppen als schlechte Lösungen abgelehnt.

 

Der Gemeinderat hat von den Umfrageergebnissen Kenntnis genommen und mit dem Verwaltungsrat der Sportbahnen Vals AG und dem Vorstand von Visit Vals Rücksprache genommen. Modell 2 «Gadastatt included» geniesst über alle Interessensgruppen betrachtet die breiteste Akzeptanz. Bei den Einwohnern stösst aber auch Modell 1 «all included» auf grosse Unterstützung. Weil bei beiden Modellen noch einzelne Fragen offen sind hat der Gemeinderat entschieden, vorerst beide Varianten weiter zu vertiefen.

 


In den nächsten Wochen werden die erforderlichen juristischen Abklärungen vorgenommen und Vorlagenentwürfe zu Handen der Gemeindeversammlung erarbeitet. Sobald entsprechende Vorschläge vorliegen, werden die Vertreter der Beherberger und der Zweitwohner informiert.

 


Die Umfrageergebnisse können hier eingesehen werden. Das Finanzierungskonzept, wie es anlässlich der Informationsveranstaltung vom 25. Mai 2018 vorgestellt worden ist, ist hier abrufbar.

 

Donnerstag, 5. Juli 2018 / Quelle: Gemeinde Vals

 

 

Widerstand der Zweitwohner

Die Gemeinde Vals will ihren Tourismus und die Sportbahnen neu finanzieren. Zur Diskussion stehen vier Finanzierungsmodelle. Gegen die favorisierte Option machen allerdings einige Zweitheimische mobil.

 

«In den nächsten Jahren geht es dem Ferienwohnungstourismus in Vals an den Kragen», schreibt Christian Ruef in einem Anfang Woche in dieser Zeitung erschienenen Leserbrief. Der Präsident der Interessengemeinschaft (IG) Zweitwohnungsbesitzer in Vals übt Kritik am geplanten «All included»-Finanzierungsmodell zur Rettung der angeschlagenen Sportbahnen Vals (SBV).

 

Die Bahnen und allenfalls weitere touristische Infrastrukturen sollen künftig von den Einheimischen und den Übernachtungsgästen kostenfrei genutzt werden können, im Gegenzug kommen Gemeinde, Zweitwohnungseigentümer und Hotellerie über Pauschalabgaben für die Finanzierung des Sportbahn-Angebots auf. Die Gemeindebehörden, die Tourismusorganisation Visit Vals und eine Mehrheit der Hoteliers favorisieren dieses Modell.

 

Für die Zweitheimischen bedeutet dies laut Ruef: eine Verdoppelung der Liegenschaftssteuer, eine Vervierfachung der Pauschalkurtaxe. Bezahlen Ferienwohnungsbesitzer in Vals heute jährlich 120 Franken pro Bett, sollen es bei Modell 1 künftig 500 Franken sein. «Das ist nicht verhältnismässig», moniert Ruef im Namen zahlreicher Valser Zweitwohnungseigentümer. Insgesamt sind der IG etwa 100 Mitglieder angeschlossen, bei geschätzten 400 Zweitwohnungen.

 

«Vertreibt Zweitheimische»

Beim «All included»-Modell handelt es sich um eines von insgesamt vier Finanzierungskonzepten, über welche die Gemeinde kürzlich an einer Informationsveranstaltung orientierte. Das zweite Modell sieht vor, dass nur die Gondelbahn inkludiert wäre und das Skifahren deutlich günstiger angeboten werden könnte als heute.

Bei der dritten Option wären lediglich die jährlichen Defizite der SBV über solidarische Beiträge gedeckt, bei der vierten gäbe es eine Mischform der Modelle 1 und 2.

Der IG-Vorstand spricht sich gemäss dem Präsidenten für Modell 2 aus. Die Zweitheimischen würden mit 250 Franken Pauschalkurtaxe pro Bett zur Kasse gebeten. Ein angemessener Betrag, findet Ruef. «Wir sind bereit, Hand zu bieten, damit die Bergbahn kurzfristig saniert werden kann.

Sie ist zentral für das Dorf.» Doch bei Modell 1 sei der Preis dafür zu hoch. Im Leserbrief schreibt der Andelfinger von einer «Anleitung zur Vertreibung der Zweitwohnungsbesitzer». Und das scheinen keine Worthülsen zu sein: Ruef weiss von einem Eigentümer, der seine Wohnung nicht zuletzt aufgrund der laufenden Diskussionen unlängst verkauft haben soll.

 

Andere meinen: Nulltarif für alle

Es gibt aber auch andere Stimmen von der Zweitwohnungsfront. In einem Leserbrief (Ausgabe vom 1. Juni) äussert sich Beat Schnider jr. positiv zur Option 1. Der Zweitheimische aus Zürich bezeichnet das «All included»-Modell als eine «echte Alternative für Vals».

 

Jeder einzelne Haushalt partizipiere damit direkt oder indirekt an der Rettung der Sportbahnen. «Bezüglich der Zweitwohnungsbesitzer sollte man ehrlich zugestehen, dass mittlerweile in den allermeisten Wintersportdestinationen ein Tourismusbeitrag eingefordert wird», schreibt Schnider jr. Er geht sogar noch weiter: Der Nulltarif fürs Skifahren sollte nicht nur für Übernachtungsgäste und Einheimische, sondern für alle gelten.

 

Noch bis morgen können die Einwohner, Zweitwohner und Hoteliers in Vals über eine Online-Umfrage ihre Meinung und Präferenzen zu den Modellen abgeben. Die IG hat seine Mitglieder via Newsletter mobilisiert. Trotzdem geht Ruef davon aus, dass das Modell 1 das Rennen machen wird.

 

Im Herbst könnte es dann zur Abstimmung kommen. «Ich hoffe, dass die Gemeindebevölkerung trotzdem zwei Vorschläge zur Auswahl erhält. Denn ein Nein kommt sowieso nicht infrage, sonst wird den Bergbahnen der Hahn zugedreht.»

 

Nur Symptombekämpfung?

Ruef regt schliesslich an, dass Vals ein touristisches Gesamtkonzept fehle. Die an der Orientierungsveranstaltung präsentierten Visionen – etwa eine «Kunstzone» am Berg – sind seiner Ansicht nach «weit weg vom Realisierbaren».

 

Er vermisst eine Analyse über die Entwicklung des Valser Tourismus, und basierend auf dieser die Ausgestaltung eines Gesamtkonzeptes für die Zukunft. «Das Dorf sollte besser vermarktet werden. Ich würde ein Tourismusgremium begrüssen. Wir bieten Hand für Kooperationen.»

 

Gemeindepräsident Stefan Schmid war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

 

 Samstag, 9. Juni 2018 / Quelle: Südostschweiz

 

 



 

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